Anarchen

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Allgemeines

“No one holds command over me. No man. No god. No Prince. What is a claim of age for ones who are immortal? What is a claim of power for ones who deny death? Call your damnable hunt. We shall see who I drag screaming to hell with me.”
- Günter Dörn, Das Ungeheuer Darin

Nominell lange Zeit eine Faktion innerhalb der Camarilla, fielen die meisten "Anarchen" immernoch unter die Autorität des Elfenbeinturms. Die Camarilla würde behaupten, die Anarchen stehen unter dem Schutz der Sekte, während die Anarchen es als Unterdrückung bezeichnen. Trotzdem erkennen die meisten die Nützlichkeit von Strukturen und nur die radikalsten Mitglieder der Bewegung sind für einen kompletten Rückzug aus der älteren Sekte gewesen. Die Anarchen versuchten den Elfenbeinturm von Innen heraus zu verändern und es in die gutherzige Vampirgesellschaft zu verwandeln, die es gerne behauptet zu sein. Aber was muss sich verändern? Frage zwölfe Anarchen und man bekommt dreizehn verschiedene Antworten. Sie sind sich einig, dass eine Veränderung her muss, aber können sich nicht auf einen gemeinsamen Plan einigen. Gewisse Themen kommen immer wieder zur sprache: Etwa das die Macht der Ältesten auf alle Vampire verteilt werden muss oder das politische Autorität weniger auf Alter und mehr auf Befähigung basieren sollte. Ob solche Verändernungen durch leidenschaftliche Debatten in Elysien oder durch rebellische Aktionen gegen bestimmte Älteste zustande kommen sollen hängt dann aber doch oft von dem jeweilgen Anarchen ab. Anders als der Sabbat, der rebelliert weil Vampire über allen anderen stehen sollten, sind die Ziele der Bewegung zumindest nominell Gleichstellung. Dieser Sinn für Gleichgerechtigkeit ist auch was die Anarchen Bewegung so gefährlich für die Vampirgesellschaft im Ganzen macht. Der Unwillen sich zu verändern ist nicht nur auf die Camarilla beschränkt - die Ältesten des Sabbats oder der unabhängigen Clans haben genau so wenig den Wunsch ihre Macht aufzugeben und viele Ancillae haben hart dafür gearbeitet sich so zu positionieren, dass sie die potentiellen Nachfolger dieser Ältesten werden. Wenn die Rethorik der Anarchen Realität wird, so war all diese Arbeit umsonst. Daher ist es nicht verwunderlich wenn Anarchen den Großteil ihrer Zeit frustriert sind und dazu neigen eine Belagerungsmentalität anzunehmen.

Trotz ihrer Integration innerhalb der Camarilla ist die Anarchen Bewegung eigentlich eine eigenständige Sekte, auch wenn sie kein Level von Organisation besitzen, das sie mit dem Elfenbeinturm, dem Sabbat oder einem der eigenständigen Clans gleichsetzen könnte. Das einzige, das sie vereint, ist ihre Vorstellung davon, wass sie nicht sein wollen. Dies ist recht nützlich als ein Schlachtruf, funktioniert aber nicht sonderlich gut als ein Stellenplan. Dazu kommt, dass Struktur sehr schnell zu stillstand führt und dies ist genau das, was die Anarchen nicht wollen. Dies bedeutet aber nicht, dass die Anarchen gegen Organisation sind. Trotz ihres Namens sind nicht alle Anarchen automatisch Anarchisten - viele wollen die Camarilla oder sogar den Sabbat in eine Art neue Struktur verwandeln, welche oftmals auf sterblichen Regierungsideen basiert ist. Die meisten dieser Strukturen drehen sich um die Idee von irgendeiner Form von Demokratie, aber Variationen von Neo-Feudalsystemen oder sogar Faschismus wurden getestet (mit variierenden Erfolgen). Einer der wenigen Punkte, bei dem sich Anarchen generell einig sind, ist das es immer jemanden geben muss, der die Führung übernimmt und dieser Vampir wird generell als ein Baron bezeichnet.

Entsprechend alle dem vorhergegangenen ist es nur relativ geringe Zeit her, seit dem die Anarchen fähig waren eine gemeinsame Identität zu besitzen. Nach der zweiten Anarchen Revolte in 1944, die zur Gründung des Anarchen Freistaat von Kalifornien geführt hatte, beschloss der Revolutions Konzil einen Satz von Prinzipien zur Selbst-Regierung des Freistaates einzusetzen, ehe der Rat sich auflöste - der "Status Perfectus" oder "Der Perfekte Staat". Dieses revolutionäre Schreiben ist das erste seiner Art und gibt den Traum der Anarchen klar und eloquänt für die modernen Nächte wieder. Es rief Anarchen von überall dazu auf sich unabhängig von Clan gegenseitig zu beschützen, versprach eine Kindred-Nation frei von der politischen Unterdrückung und Vorurteilen der Ältesten und schwor diese Freiheit für alle Vampire unabhängig von Herkunft aufrechtzuhalten. Sie erklärt das freier Wille - oder "Libertas" - ein fester Teil der spirituellen Natur der Vampire sei und das alle Kindred zusammen daran arbeiten sollten sich von den Mächten zu befreien, die sie ihrer Libertas berauben wollen. Einige Anarchen lehnen Teile oder sogar den gesamten Status Perfectus ab, aber es ist trotz dessen ein extrem einflussreiches Dokument innerhalb der Bewegung und das Nächstbeste was die Sekte als eine Art vereinigenden Satz von Prinzipien besitzt.

Unabhängig davon, was die Anarchen an Organisation fehlt, machen sie mit Leidenschaft mehr als nur wett. Von dem direktesten, wütenden Neonate-Punk bis hin zum eloquentesten und ruhigen Intelektuellen, sind die Anarchen kollektiv ehrgeizig - was der Bewegung eine Dynamik gibt, die viele Kindred schlichtweg nicht gewohnt sind. Noch erschreckender für viele Vampire: die Anarchen scheinbar generell sogar daran zu glauben, was sie sagen. Ahnen versuchen es als Naivität oder Unerfahrenheit im Djihad abzutun, aber diese jungen Vampire scheinen zu erreichen, was Jahrhunderte von Manipulation und Macht nicht schaffen konnten. Und Veränderung erfüllt die bestehenden Machthaber mit Angst. Die Anarchen Revolte von vor Jahrhunderten flammt in den modernen Nächten wieder auf und viele Anarchen denken die Zeit sei gekommen die Nächte zurück zu erobern.

Traditionelle Festungen: Los Angeles, San Diego, San Francisco

Praktiken

Einige Kindred denken fälschlicherweise dass die Anarchen Bewegung nur ein Kollektiv frisch erschaffener Brujah sei, die gegen ihre Besseren wettert. Sie sind oft überrascht zu lernen, wie weltoffen die Sekte wirklich ist. Für jeden lauten, dreisten Neonaten, der alles niederreissen will, gibt es auch einen nüchternen, nachdenklichen Ancilla, welcher den Idealen der Bewegung verschrieben ist. Die Anarchen hätten nicht so lange durchgehalten, wenn sie alles nur Rebellen ohne einen Plan wären oder wenn sie nur eine Handvoll von Clans gewesen seien, welche in ihren Leidenschaften verwickelt waren. Vielfalt, der Umstand, der so viel Unordnung innerhalb der Sekte verursacht, ist auch eine der größten Stärken der Bewegung.

Tragischerweise fallen Vampire oft darauf zurück Dominanz untereinander klar zu machen und eine solch gemischte Ansammlung von Kainiten braucht einen Weg um klar zu machen, wie die Hackordnung aussieht. Für Kindred, die versuchen klar zu machen das Befähigung der klare Wegweiser innerhalb von Vampir-Regierungen sein sollte, ist Status und Rangordnung nicht nur ein inkompatibles Konzept, sondern für manche sogar aktiv feindselig. Stattdessen vertrauen Anarchen darauf ob oder ob sie nicht persönlich von dem jeweils anderen Anarchen gehört haben, statt sich darauf zu verlassen was der eine oder andere Vampir als wichtig erklärt hat. Daher baut Status bei den Anarchen oft auf Ruf auf - eine Kombination von Eigenwerbung, Mundpropaganda und direkter Prahlerei, die einen Vampir innerhalb und ausserhalb seiner eigenen Baronie bekannt macht. Dies ist aber nicht immer gleichwertig mit einem politischen Titel oder einem Grad von Autorität - es gibt titellose Vampire (etwa den berüchtigten Smiling Jack) welche einen deutlich bekannteren Ruf als viele Barone haben. Ob der Ruf dabei aber positiv oder negativ gewertet wird, ist zweitrangig. Wie Oscar Wilde schon sagte: "There is only one thing in life worse than being talked about, and that is not being talked about."

Spiele und Streiche

Anders als bei den blutverschmierten Spiele, die der Sabbat als Teil ihrer Ritae nutzt oder der gezwungenen Höflichkeit der Elysien der Camarilla, haben Anarchen generell wirklich Gefallen daran Spaß zu haben oder miteinander Zeit zu verbringen. Sie sind der Meinung das die Existenz eines Kindred nicht nur aus Verrat und Blutlassen bestehen sollte, sondern das man sein Unleben jede Nacht aufs vollste ausnutzen sollte. Sabbati halten solche Ideen für widerlich menschlich, während Zyniker der Camarilla es für die närrische Torheit der Jugend halten, aber die Anarchen interessiert dies nicht. Sie spielen regelmäßig Spiele miteinander und treiben Streiche miteinander (oder an ahnungslosen Kindred). Entweder als Mutproben oder um Frust abzulassen. Einige Anarchen halten wenig von den Spielen und den Streichen. Ihrer Meinung nach machen es diese Praktiken der Bewegung schwer ernstgenommen zu werden, gefährlich sind und die Maskerade bedrohen. Schlimmer noch, sie verschwenden Zeit, die man besser dafür nutzen könnte die glorreiche Revolution der Vampirgesellschaft vorran zu treiben. Natürlich, es ist gefährlich mit 9mm Pistolen Fangen zu spielen, selbst wenn Kopfschüsse nicht erlaubt sind. Ahnen innerhalb des Elysiums verbal in eine Raserei zu treiben macht es wirklich schwieriger für den Baron eine Debatte mit dem lokalen Prinzen zu führen. Unfälle nachzuahmen und um Sterbliche herum zu tun als wäre man eine Leiche ist eine Haaresbreite vom Maskeradenbruch entfernt. Aber die jungen Anarchen sagen: "Scheiß drauf, die Ewigkeit ist zu kurz." Und so gehen die Spiele halt weiter.

Liste der Anarchen-Spiele