Caitiff und Anarchen: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Schreck.Net
(Unterschied zwischen Seiten)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
<p class="quote1">We are the nobodies<br />
=Status Perfectus=
Wanna be somebodies<br />
Der Status Perfectus wird seit der Gründung des Freistaates von vielen Anarchen als der Grundsatz ihrer Bewegung gewertet. Dennoch folgt nicht jeder Anarch all seinen Prinzipien und manche lehnen ihn sogar komplett ab.
We're dead,<br />
We know just who we are<br />
Yesterday I was dirty<br />
Wanted to be pretty<br />
I know now that I'm forever dirt</p>


= Die Clanlosen=
<p class="quote7">
<p class="quote3">The Clanless, The Wretched, Freestylers,  Orphans, Trash, Unbound</p>
<p class="quote5">Stop treating me like shit. I didn’t ask for this!</p>
[[Datei:LogoBloodlineCaitiff.png|250px|rechts]]


Verführt und verlassen von ihren Erschaffern sind Caitiff überall an den Grenzen der Gesellschaft der Camarilla. Clanlos und ungewollt sind Caitiff die Resultate von One-night-stands, Verliebtheit, Erschaffungen durch Raserei oder schlichtweg Missstände. Die meisten haben schwammige Erinnerungen an ihre Embrace, manche können sich absolut nicht mehr daran erinnern. Durch den Nebel ihrer neuen Existenz stolpernd fand jeder irgendwann die Schlüssel zum Überleben - meist durch andere Caitiff - oder starb dabei.
"Wir, die Kinder des Freistaats, erklären hiermit, dass wir und unsere Nachkommen, sowie alle Kinder, die die Freiheit der Unterdrückung und der Tyrannei vorziehen, aller Clans und Generationen, als innewohnenden Bestandteil ihres Wesens die spirituelle Substanz namens ''Libertas'' oder freier Wille haben. Wir erklären weiterhin, dass wir, indem wir uns von den Fesseln der Sterblichkeit befreit haben, uns auch von den Kräften befreien müssen, die uns unserer ''Libertas'' berauben würden. Wir müssen nicht nur weiterhin für uns selbst kämpfen, sondern auch im Namen unserer Brüder und Schwestern, die durch Unterdrückung, Unwissenheit und Angst ihrer ''Libertas'' beraubt werden.<br>
Das Erkennungsmerkmal eines Caitiff ist das absolute fehlen jeglicher Erkennungsmerkmale. Einige Kindred vermuten das die erste Zeit zwischen Erschaffer und Zögling eine Art "Impringting" verursacht, bei dem der Zögling die Charakterzüge des Clans durch das Blut übernimmt. Caitiff, jedoch, haben keinerlei Merkmale, mit dem sie sich einem Clan zuordnen lassen. Caitiff, die von einem Nosferatu erschaffen wurden, können zwar hässlich sein, aber sie haben selten die Merkmale absoluter Monströsität, wie sie echte Nosferatu besitzen. Dies gilt auch für andere Caitiff: Ein Caitiff eines Malkavianers mag zwar etwas exzentrisch sein, aber keineswegs geistesgestört. Ein Caitiff, der von einem Ventrue stammt, mag gewisses Blut vorziehen, aber er ist generell nicht darauf beschränkt. Ein guter Beobachter kann oft die eigentliche Blutlinie des Caitiffs erkennen, aber es ist selten den Aufwand wert.
<br>
Die Camarilla behandelt Caitiff oft als dritt-klassige Mitglieder, wenn nicht gar weniger als das. Man kümmert sich manchmal um sie, aus einem gewissen Sinn von elterlicher Verantwortung, aber der eigene Clan kommt generell zuerst und die Caitiff bekommen was übrig ist. Viele Caitiff verabscheuen diesen Status als Semi-Ausgestossene, weshalb die Clanlosen wohl zu den zahlreichsten Unterstützern der Anarchenbewegung zählen.


===Clansdisziplin===
Der Anarchenfreistaat ist der politische Ausdruck dieses Kampfes. Indem wir uns von der politischen Tyrannei befreien, haben wir uns auch entschieden, unsere eigene ''Libertas'' und die unserer Bruder- und Schwesterkinder überall zu umarmen.<br>
Wahre Caitiff können eine beliebige Kombination aus allgemeinen Disziplinen (Auspex, Seelenstärke, Beherrschung etc.) erlernen, da sie keinen Mutterclan besitzen und daher auch keine clansspezifische Standarddisziplinen erlernen. Dies geht so weit, dass sie sogar auf das Blutsband verzichten können, das andere Vampire bräuchten um clansfremde Disziplinen zu erlenen. Das Entwickeln von clansspezifischen Disziplinen wie Fleischformen, Schattenspiele oder Quietus ist ihnen ebenso ohne Lehrer oder Blutsband möglich - und auch völlig unabhängig von ihrem "eigentlichen" Hauptclan - aber dafür lernen sie diese meist nur extrem situationsabhängig, z.B. Quietus wenn sie sich vor jemanden verstecken müssen. Blutmagie wie Nekromantie oder Thaumaturgie bleibt ihnen jedoch verwehrt.
<br>
Aus diesen Gründen geloben wir, die Kinder des Anarchenfreistaat, die wir uns heute Nacht in feierlicher Versammlung treffen, uns zu den folgenden Grundsätzen zu verpflichten:"<br>
<br>


'''1.''' Anarchen erklären sich frei und selbstständig, ohne Verpflichtung gegenüber einer Person oder einer Organisation.<br>
<br>
'''2.''' Anarchen erklären sich fähig, sich selbst zu beherrschen, ohne Prinz, Primogen oder anderen Herrscher, ausser denen, die sie selbst wählen.<br>
<br>
'''3.''' Sie erklären ihre Verbundenheit mit anderen, unterdrückten Kindred weltweit und bieten ihnen ein Heim für Vampire aller Generationen und Clans, sofern sie mit ihnen in Frieden leben wollen.<br>
<br>
'''4.''' Sie erklären auch ihre Verpflichtung gegenüber ihren unterdrückten Brüdern und Schwestern zu jeder Zeit, überall und versprechen ihnen in allen Umständen im Kampf für die Freiheit beizustehen, die ein Geburtsrecht aller Kindred ist, von jetzt bis in alle Zeit.<br>
<br>
'''5.'''  Sie erkennen ihre Verpflichtung gegenüber der Maskerade und schwören diese zu beschützen und zu verteidigen.<br>
<br>
'''6.''' Sie anerkennen den Status Perfectus und dessen Wert für alle Kindred.</p>


==Hintergrund und Erscheinung==
= Allgemeines =
Caitiff können von allerlei Hintergründen stammen und oftmals geben diese genau so viel über ihre abwesenden Erschaffer preis, wie auch über den Caitiff selbst. Daher ist es nicht selten das manche Caitiff große Mühen auf sich nehmen um ihre eigenen Ursprünge zu verschleiern, besonders in formellen Umgebungen.
<p class="quote1">“No one holds command over me. No man. No god. No Prince. What is a claim of age
for ones who are immortal? What is a claim of power for ones who deny death? Call your
damnable hunt. We shall see who I drag screaming to hell with me.”<br />
- Günter Dörn, Das Ungeheuer Darin</p>


==Organisation==
Nominell eine Fraktion innerhalb der Camarilla, fielen die meisten "Anarchen" immer noch unter die Autorität des Elfenbeinturms. Die Camarilla behauptet, die Anarchen stünden unter ihrem Schutz, während die Anarchen es als Unterdrückung betrachten. Dennoch erkennen die meisten die Nützlichkeit von Strukturen, und nur die radikalsten Mitglieder der Bewegung streben einen kompletten Rückzug aus der älteren Sekte an. Die Anarchen versuchen, den Elfenbeinturm von innen heraus zu verändern und ihn in die gutherzige Vampirgesellschaft zu verwandeln, die er vorgibt zu sein.
Die Caitiff haben keine nennenswerte Organisation untereinander, abgesehen der Pander innerhalb des Sabbats. In manchen Domänen herrschen unbemerkte Caitiff als die Lords ihrer eigenen, unerlaubten Bruten. Es ist da keine Überraschung dass diese ungebundenen Gauner dem Rest der Clanlosen zu einem schlechten Ruf verhelfen.


==Sekte==
Was muss sich jedoch ändern? Fragt man zwölf Anarchen, erhält man dreizehn verschiedene Antworten. Sie sind sich einig, dass Veränderungen notwendig sind, können sich aber nicht auf einen gemeinsamen Plan einigen. Gewisse Themen kommen immer wieder zur Sprache: Die Macht der Ältesten muss auf alle Vampire verteilt werden, oder politische Autorität sollte weniger auf Alter und mehr auf Befähigung basieren. Ob solche Veränderungen durch leidenschaftliche Debatten in Elysien oder rebellische Aktionen gegen bestimmte Älteste erreicht werden sollen, hängt oft vom jeweiligen Anarchen ab. Anders als der Sabbat, der rebelliert, weil Vampire über allen anderen stehen sollten, streben die Anarchen zumindest nominell nach Gleichstellung.
Die Camarilla sieht die Caitiff als nichts anderes als entbehrliche Fußsoldaten - zweitklassige Bürger, welche man zum richtigen Zeitpunkt gegen Feind werfen kann. Einige Clanlose klammern sich an jede Art von Schutz und Aktzeptanz während, während Andere dagegen rebellieren wie Bauernopfer behandelt zu werden und wenden sich der Anarchenbewegung oder sogar dem Sabbat als Alternativen zu. Wieder Andere befinden Politik als unwichtig und kerben sich ein Unleben aus dem Rande des Elfenbeinturms oder werden sogar komplett Autarkis. Aber wie es scheint werden jede Nacht mehr Clanlose erschaffen und einige haben sich innerhalb des Sabbats sogar zu einer Art "Clan" zusammengeschlossen. Irgendwann '''zwingen''' sie die Kindred dazu sie anzuerkennen.


==Clansschwäche==
Dieser Sinn für Gleichberechtigung macht die Anarchen-Bewegung für die Vampirgesellschaft im Ganzen gefährlich. Der Unwille zur Veränderung ist nicht nur auf die Camarilla beschränkt - auch die Ältesten des Sabbats oder der unabhängigen Clans haben keinen Wunsch, ihre Macht aufzugeben. Wenn die Rhetorik der Anarchen Realität wird, war all diese Arbeit umsonst. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Anarchen oft frustriert sind und eine Belagerungsmentalität annehmen.
Pander und Caitiff haben keine spezifischen Schwächen, da sie meistens nicht stark genug mit einem Clan assoziiert sind um die entsprechenden Schwächen entwickelt zu haben. Caitiff sind meist von der 10ten Generation oder höher und haben keinen echten, eigenen Platz in "vernünftiger" Vampirgesellschaft. Die Anarchen sind weitaus willkommener als die Camarilla, welche die Existenz von Caitiff manchmal bereits bedrohlich nah an einem Maskeradebruch sieht, aber auch ein Ort wie der Freistaat schützt einen nicht völlig vor Ausgrenzung. Ein Pander unter der 9ten Generation ist selten bis nicht existent - ausser durch häufige, schwere Diablerie - und auch wenn der Sabbat sie anerkennt, so kommen sie nie über die Position einfacher Brüder oder Schwestern hinaus.


=Pander=
Trotz ihrer Integration innerhalb der Camarilla ist die Anarchen-Bewegung eigentlich eine eigenständige Sekte, auch wenn sie nicht über das Maß an Organisation verfügt, das sie mit dem Elfenbeinturm, dem Sabbat oder einem der eigenständigen Clans gleichstellen könnte. Das einzige, was sie vereint, ist ihre Vorstellung davon, was sie ''nicht'' sein wollen. Dies ist als Schlachtruf nützlich, aber weniger als Stellenplan. Struktur führt schnell zum Stillstand, und das ist genau das, was die Anarchen nicht wollen.
<p class="quote3">Duskborn, Mercurians, The Young Ones, Run-Off, Weaklings, Chameleons</p>
<p class="quote6">"Call me a Mutt, yeah? That's fine. Purebreeds go crazy as they get older.  
And Vampires, well, we live 'dog eat dog'."</p>
[[Datei:LogoBloodlinePanders.png|250px|links]]
Die Caitiff des Sabbats, Panders bilden die Frontlinien des Schwerts des Kain im Krieg. Dies bedeutet natürlich, dass sie generell die meisten Verluste aller "Clans" bei Kreuzzügen oder ähnlich gewalttätigen Aktionen der Sekte verzeichnen. Aber egal wie gefährlich diese Position innerhalb des Sabbats auch sein mag, es ''ist'' ihre Position, ihre Rolle. Und der Rest des Sabbat erkennt dies. Anerkennung - wie jeder Caitiff bestätigen kann, der unter einem Camarilla Prinzen zu überleben versucht - ist bereits sehr viel wert.
Jeder Sabbat-Vampir der seinen Clan nicht kennt oder jeder Zögling eines bekennenden Panders wird zu den Kötern gezählt. Dies bedeutet, dass wenn der Sabbat nach Schocktruppen sucht, es generell die Panders sind, die diese Ränge füllen - unter anderem, da Massenerschaffungen generell gefährliche Arbeit sind. Die Panders wurden ein fester Teil des Sabbats um 1950, als ein niedrig-rangiger Sabbat namens Joseph Pander die clanlosen Kainiten der Sekte unter seinem Banner (und Namen) vereinte. Seit jenem Tag ist der Name Pander gleichbedeutend mit den Clanlosen der Sekte. Sie neigen dazu sich wie Biker, Punks, Obdachlose und Vertriebene zu kleiden und zu verhalten um besser am Bodensatz der Gesellschaft zu essen und ihre Rekruten zu finden. Ein Pander der sein Schicksal betrauert ist selten. Jeder dieser Kainiten ist ein echter, loyaler Sabbat und stolz auf seinen Platz in der Sekte. Wahrscheinlich, weil sie von sich behaupten können in ihrer Sekte wenigstens einen festen Platz zu haben.


Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Anarchen gegen Organisation sind. Trotz ihres Namens sind nicht alle Anarchen automatisch Anarchisten - viele wollen die Camarilla oder sogar den Sabbat in eine neue Struktur verwandeln, die oft auf sterblichen Regierungsideen basiert. Die meisten dieser Strukturen drehen sich um die Idee einer Form von Demokratie, aber es wurden auch Variationen von Neo-Feudalsystemen oder sogar Faschismus erprobt (mit unterschiedlichem Erfolg). Ein Punkt, bei dem sich Anarchen im Allgemeinen einig sind, ist jedoch, dass es immer jemanden geben muss, der die Führung übernimmt, und dieser Vampir wird im Allgemeinen als Baron bezeichnet.


==Schwäche==
Trotz alledem fehlender Organisation machen die Anarchen mit Leidenschaft mehr als wett. Vom direktesten, wütenden Neonate-Punk bis zum eloquentesten und ruhigsten Intellektuellen sind die Anarchen kollektiv ehrgeizig. Das verleiht der Bewegung eine Dynamik, die viele Kindred nicht gewohnt sind. Noch erschreckender für viele Vampire ist, dass die Anarchen scheinbar sogar an das glauben, was sie sagen. Ahnen versuchen es als Naivität oder Unerfahrenheit im Djihad abzutun, aber diese jungen Vampire scheinen zu erreichen, was Jahrhunderte von Manipulation und Macht nicht geschafft haben. Die Veränderung erfüllt die bestehenden Machthaber mit Angst. Die Anarchen-Revolte von vor Jahrhunderten flammt in den modernen Nächten wieder auf, und viele Anarchen denken, die Zeit sei gekommen, die Nächte zurückzuerobern.
Sie besitzen die selbe Schwäche wie Caitiff.


=Thinbloods=
'''Traditionelle Festungen:''' Los Angeles, San Diego, San Francisco
[[Datei:SymbolThinBloodsV5.png|200px|rechts]] Dünnblütige sind eine spezieller Fall von Caitiff. Sie sind nicht zwingend von ihrem Erschaffer zurückgelassen oder verstoßen worden, bevor sie eine Chance bekamen Teil des Clans zu werden. Stattdessen ist ihnen etwas weitaus schlimmeres widerfahren: Sie sind mit zu schwachem Blut erschaffen worden und stecken in einem Zustand als Semi-Vampir fest.
Dünnblütige sind generell von der 13ten Generation oder höher und haben die fragwürdige Ehre, sogar noch niedriger als Caitiff innerhalb der generellen Vampirgesellschaft angesehen zu werden. Selbst Anarchen tun sich schwer damit Dünnblütige anzuerkennen, die irgendwo zwischen echten Vampiren und - mit Glück - Ghoulen herumschwanken.


== Praktiken ==
Einige Kindred irren sich, wenn sie glauben, dass die Anarchen-Bewegung nur ein Kollektiv frisch erschaffener Brujah sei, das gegen ihre Besseren rebelliert. Sie sind oft überrascht zu erfahren, wie vielfältig die Sekte wirklich ist. Für jeden lauten, dreisten Neonaten, der alles niederreißen will, gibt es auch einen nüchternen, nachdenklichen Ancilla, der den Idealen der Bewegung verschrieben ist. Die Anarchen hätten nicht so lange durchgehalten, wenn sie nur Rebellen ohne Plan oder nur eine Handvoll Clans gewesen wären, die in ihren Leidenschaften verwickelt waren. Vielfalt, die so viel Unordnung innerhalb der Sekte verursacht, ist auch eine der größten Stärken der Bewegung.


== Schwäche==
Tragischerweise neigen Vampire oft dazu, Dominanz untereinander klarzustellen, und eine solch gemischte Ansammlung von Kainiten braucht einen Weg, um deutlich zu machen, wie die Hackordnung aussieht. Für Kindred, die klarstellen wollen, dass Befähigung der Wegweiser innerhalb von Vampir-Regierungen sein sollte, ist Status und Rangordnung nicht nur ein inkompatibles Konzept, sondern für manche sogar aktiv feindselig. Stattdessen vertrauen Anarchen darauf, ob sie persönlich von dem jeweils anderen Anarchen gehört haben, statt sich darauf zu verlassen, was der eine oder andere Vampir als wichtig erklärt hat. Daher basiert der Status bei den Anarchen oft auf Ruf - eine Kombination aus Eigenwerbung, Mundpropaganda und direkter Prahlerei, die einen Vampir innerhalb und außerhalb seiner eigenen Baronie bekannt macht. Dies ist jedoch nicht immer gleichbedeutend mit einem politischen Titel oder einem Grad von Autorität - es gibt titellose Vampire (wie den berüchtigten Smiling Jack), die einen deutlich bekannteren Ruf haben als viele Barone. Ob der Ruf dabei positiv oder negativ ist, ist zweitrangig. Wie Oscar Wilde schon sagte: "There is only one thing in life worse than being talked about, and that is not being talked about."
Dünnblütige entwickeln - wenn überhaupt - nur sehr schwache Formen der eigentlichen Clansschwäche, die sie erben sollten. Abgesehen davon kann ein Dünnblütiger jedoch froh sein, wenn er großteils überhaupt ein Vampir ist. Die Vitae der Dünnblütigen ist nicht potent genug um ihnen alle Vor- und Nachteile des Vampirdaseins zu geben und so sind sie in einer komischen Lage, die von Thinblood zu Thinblood variieren kann. Dem einem wachsen auch nach der Embrace noch Haare und Fingernägel, ein anderer kann Essen zu sich nehmen, wieder ein anderer muss noch immer atmen und nicht selten leidet ein Thinblood unter einer lediglich verlangsamten Alterung anstelle wahre Unsterblichkeit zu besitzen.


Je höher die Generation, desto Dünner das Blut und desto geringer sind die Schwächen ausgeprägt, bis sie gänzlich ausbleiben. So besitzen Vampire der 15. Generation mitunter gar keine Clansschwäche, können keine Disziplinen entwickeln und sind nur im absolut entferntesten Maße noch als Vampire zu bezeichnen.
=Die Struktur der Anarchen=
Anarchen haben aufgrund ihrer teilweise sehr unterschiedlichen Ansichten, wie die Revolution aussehen soll, selten bis keine geeinigte Führung. Oft ist der lauteste, stärkste oder fähigste Vampir der Anführer, manchmal auch eine Mischung aus allen drei. Echte Ränge gibt es innerhalb der Bewegung nur mit wenigen Ausnahmen.


Ohne eine geeinte Führung gibt es auch kein Kindred, dass die gesamte Stadt als seine Domäne erklären kann. Stattdessen ist der Freistaat in mehrere, kleinere Gebiete unterteilt, die man generell als Baronien bezeichnet, welche von einem Baron regiert wird.  Nicht jede "Baronie" wird aber von einem Kindred beherrscht, das sich selbst auch als Baron bezeichnet. In den Fällen von z.B. den Crypt's Sons oder den El Hermandad wird der jeweilige Anführer eher als "Gang-Leader" oder "Warlord" bezeichnet, auch wenn er vom Einfluss und ihren Aufgaben den Baronen gleichgestellt ist. Manche Gebiete oder Baronien besitzen auch gar nicht erst einen gewählten Anführer. Dies kann daran liegen, dass die Anzahl der Vampire zu gering ist um solch eine Wahl oder Titel sinnvoll zu machen oder weil die betreffenden Kainiten entschieden haben, dass sie keinen Baron brauchen. Dies kommt besonders in solchen Gebieten vor, die von den Gangrel dominiert werden, da diese generell uninteressiert an irgendeiner Form von Politik sind.


[[Category:Clans]] [[Category:Vampire]]
 
=== Baron ===
Der Baron ist das Kindred, auf den sich die Vampire des entsprechenden Gebietes als Anführer geeinigt haben bzw. derjenige der den größten Einfluss hat. Sein Gefolge besteht meist aus seine eigenen Nachkommen und Ghoulen. Baronien sind dabei oft in einer Art von Neo-Feudalismus geordnet - der Baron ist der Herrscher seiner Domäne, macht die Regeln und Verbote des Gebietes und ist generell die Person, der man Respekt zollt, wenn man sich in dessen Herrschaftsbereich aufhält.
 
=== Warlord ===
Warlords sind jene Anarchen, die so charismatisch oder gewalttätig sind, dass sie eine Gruppe von ruhelosen Abschaum zu einem kämpfenden Aufstand anstacheln können. Kriegsherren können Gang-Leader, Kultpriester, politische Ideologen oder Schlägergewerkschaftsführer sein – wie auch immer der Fall sein mag, sie repräsentieren die motivierende Führung kämpfender Fraktionen in Anarchen-Domänen.
 
=== Reeve ===
Der Anarch-Reeve ist ein scheinbarer Widerspruch, ein Hüter von Ordnung in Anarchen-Domänen, die solche Ordnung und Autorität typischerweise verachten. Dennoch sind nur wenige Barone so töricht, reinste Anarchie in ihren Domänen zuzulassen, denn alles, was es braucht, ist ein verdammter Blutsauger, um die Maskerade zu zerstören. Ein Reeve ähnelt einem Camarilla-Sheriff, hat aber oft noch weniger Rechenschaftspflicht. Viele Schläger landen in dieser Rolle, aber rücksichtslose Möchtegern-Reeves sollten aufpassen: In einer Anarchen-Domäne kann ein Baron sich auf die Seite der Kindred stellen, die entscheiden, dass genug genug ist und es Zeit ist, eine physische Änderung in der Einstellung des Reeves herbeizuführen.
 
=== Sweeper ===
Die Aufgabe eines Sweepers ist einfach: Er geht herum und beobachtet andere Vampire im Anarchen-Territorium, notiert Namen und Gesichter und, wo möglich, Einstellungen, Fähigkeiten, Clan-Herkunft und alles andere, was er entdecken kann. Die Barone selbst ziehen es vor, einen Vampir, der diese Position innehat, als Gegenspieler oder sogar als Zensusaufnehmer zu bezeichnen, aber die meisten Anarchen verwenden die Begriffe Sweeper, Proctor, Sherlock oder sogar gelegentlich Abakus.
 
=== Emissary ===
Diese Anarchen müssen den Olivenzweig zu den anderen Sekten tragen. Sie müssen verhandeln, feilschen und die Spiele der Präsentation und Diplomatie spielen, wenn sie die Begegnung mit den anderen Sekten überleben sollen. Emissarys werden auch als Botschafter, Herolde und von zynischeren Mitgliedern der Sekte als Verbrauchsmaterial bezeichnet.
 
=== Chameleon ===
Ein informeller Titel, auch bekannt als Bond (nach James), Maulwurf, U-Boot oder Sub. Ein Chamäleon ist ganz einfach ein Spion oder ein Anarch, der einen Posten innerhalb einer der anderen Sekten innehat.
 
=== Coyote ===
Der Kojote hat sich darauf spezialisiert, Kindred in oder aus Domänen zu bringen. In den meisten Fällen schmuggelt der Kojote Anarchen-Überläufer in Anarchen-Domänen und aus ihren Camarilla- oder Sabbat-Territorien heraus. Um es mit den Worten von Joe Sousa - einem Kojoten zu sagen: "Ein gewiefter Kojote weiß, wie man geschickt redet und die Räder des Systems schmiert, und weiß, wie man sich aus einer Situation herausredet... oder sie von Anfang an vermeidet."
 
 
 
== Spiele und Streiche ==
Anders als die blutverschmierten Spiele des Sabbats als Teil ihrer Ritae oder die gezwungene Höflichkeit der Elysien der Camarilla, haben Anarchen im Allgemeinen wirklich Gefallen daran, Spaß zu haben und Zeit miteinander zu verbringen. Sie sind der Meinung, dass das unsterbliche Dasein nicht nur aus Verrat und Blutvergießen bestehen sollte, sondern dass man jede Nacht voll auskosten sollte. Sabbati halten solche Ideen für widerlich menschlich, während Zyniker der Camarilla es für die närrische Torheit der Jugend halten, aber die Anarchen interessiert das nicht. Sie spielen regelmäßig Spiele miteinander und treiben Streiche (oder an ahnungslosen Kindred). Entweder als Mutproben oder um Frust abzulassen.
 
Einige Anarchen halten wenig von diesen Spielen und Streichen. Ihrer Meinung nach machen diese Praktiken es der Bewegung schwer, ernst genommen zu werden, sind gefährlich und bedrohen die Maskerade. Schlimmer noch, sie verschwenden Zeit, die man besser nutzen könnte, um die glorreiche Revolution der Vampirgesellschaft voranzutreiben. Natürlich ist es gefährlich, mit 9mm-Pistolen Fangen zu spielen, selbst wenn Kopfschüsse nicht erlaubt sind. Ahnen innerhalb des Elysiums verbal in eine Raserei zu treiben, macht es wirklich schwieriger für den Baron, eine Debatte mit dem lokalen Prinzen zu führen. Unfälle nachzuahmen und um Sterbliche herum zu tun als wäre man eine Leiche ist eine Haaresbreite vom Maskeradenbruch entfernt.
 
Aber die jungen Anarchen sagen: "Scheiß drauf, die Ewigkeit ist zu kurz." Und so gehen die Spiele halt weiter.
 
[[Liste der Anarchen-Spiele]]
 
 
[[Category:Vampire]]

Version vom 8. Februar 2024, 02:17 Uhr

Status Perfectus

Der Status Perfectus wird seit der Gründung des Freistaates von vielen Anarchen als der Grundsatz ihrer Bewegung gewertet. Dennoch folgt nicht jeder Anarch all seinen Prinzipien und manche lehnen ihn sogar komplett ab.

"Wir, die Kinder des Freistaats, erklären hiermit, dass wir und unsere Nachkommen, sowie alle Kinder, die die Freiheit der Unterdrückung und der Tyrannei vorziehen, aller Clans und Generationen, als innewohnenden Bestandteil ihres Wesens die spirituelle Substanz namens Libertas oder freier Wille haben. Wir erklären weiterhin, dass wir, indem wir uns von den Fesseln der Sterblichkeit befreit haben, uns auch von den Kräften befreien müssen, die uns unserer Libertas berauben würden. Wir müssen nicht nur weiterhin für uns selbst kämpfen, sondern auch im Namen unserer Brüder und Schwestern, die durch Unterdrückung, Unwissenheit und Angst ihrer Libertas beraubt werden.

Der Anarchenfreistaat ist der politische Ausdruck dieses Kampfes. Indem wir uns von der politischen Tyrannei befreien, haben wir uns auch entschieden, unsere eigene Libertas und die unserer Bruder- und Schwesterkinder überall zu umarmen.

Aus diesen Gründen geloben wir, die Kinder des Anarchenfreistaat, die wir uns heute Nacht in feierlicher Versammlung treffen, uns zu den folgenden Grundsätzen zu verpflichten:"

1. Anarchen erklären sich frei und selbstständig, ohne Verpflichtung gegenüber einer Person oder einer Organisation.

2. Anarchen erklären sich fähig, sich selbst zu beherrschen, ohne Prinz, Primogen oder anderen Herrscher, ausser denen, die sie selbst wählen.

3. Sie erklären ihre Verbundenheit mit anderen, unterdrückten Kindred weltweit und bieten ihnen ein Heim für Vampire aller Generationen und Clans, sofern sie mit ihnen in Frieden leben wollen.

4. Sie erklären auch ihre Verpflichtung gegenüber ihren unterdrückten Brüdern und Schwestern zu jeder Zeit, überall und versprechen ihnen in allen Umständen im Kampf für die Freiheit beizustehen, die ein Geburtsrecht aller Kindred ist, von jetzt bis in alle Zeit.

5. Sie erkennen ihre Verpflichtung gegenüber der Maskerade und schwören diese zu beschützen und zu verteidigen.

6. Sie anerkennen den Status Perfectus und dessen Wert für alle Kindred.

Allgemeines

“No one holds command over me. No man. No god. No Prince. What is a claim of age for ones who are immortal? What is a claim of power for ones who deny death? Call your damnable hunt. We shall see who I drag screaming to hell with me.”
- Günter Dörn, Das Ungeheuer Darin

Nominell eine Fraktion innerhalb der Camarilla, fielen die meisten "Anarchen" immer noch unter die Autorität des Elfenbeinturms. Die Camarilla behauptet, die Anarchen stünden unter ihrem Schutz, während die Anarchen es als Unterdrückung betrachten. Dennoch erkennen die meisten die Nützlichkeit von Strukturen, und nur die radikalsten Mitglieder der Bewegung streben einen kompletten Rückzug aus der älteren Sekte an. Die Anarchen versuchen, den Elfenbeinturm von innen heraus zu verändern und ihn in die gutherzige Vampirgesellschaft zu verwandeln, die er vorgibt zu sein.

Was muss sich jedoch ändern? Fragt man zwölf Anarchen, erhält man dreizehn verschiedene Antworten. Sie sind sich einig, dass Veränderungen notwendig sind, können sich aber nicht auf einen gemeinsamen Plan einigen. Gewisse Themen kommen immer wieder zur Sprache: Die Macht der Ältesten muss auf alle Vampire verteilt werden, oder politische Autorität sollte weniger auf Alter und mehr auf Befähigung basieren. Ob solche Veränderungen durch leidenschaftliche Debatten in Elysien oder rebellische Aktionen gegen bestimmte Älteste erreicht werden sollen, hängt oft vom jeweiligen Anarchen ab. Anders als der Sabbat, der rebelliert, weil Vampire über allen anderen stehen sollten, streben die Anarchen zumindest nominell nach Gleichstellung.

Dieser Sinn für Gleichberechtigung macht die Anarchen-Bewegung für die Vampirgesellschaft im Ganzen gefährlich. Der Unwille zur Veränderung ist nicht nur auf die Camarilla beschränkt - auch die Ältesten des Sabbats oder der unabhängigen Clans haben keinen Wunsch, ihre Macht aufzugeben. Wenn die Rhetorik der Anarchen Realität wird, war all diese Arbeit umsonst. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Anarchen oft frustriert sind und eine Belagerungsmentalität annehmen.

Trotz ihrer Integration innerhalb der Camarilla ist die Anarchen-Bewegung eigentlich eine eigenständige Sekte, auch wenn sie nicht über das Maß an Organisation verfügt, das sie mit dem Elfenbeinturm, dem Sabbat oder einem der eigenständigen Clans gleichstellen könnte. Das einzige, was sie vereint, ist ihre Vorstellung davon, was sie nicht sein wollen. Dies ist als Schlachtruf nützlich, aber weniger als Stellenplan. Struktur führt schnell zum Stillstand, und das ist genau das, was die Anarchen nicht wollen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Anarchen gegen Organisation sind. Trotz ihres Namens sind nicht alle Anarchen automatisch Anarchisten - viele wollen die Camarilla oder sogar den Sabbat in eine neue Struktur verwandeln, die oft auf sterblichen Regierungsideen basiert. Die meisten dieser Strukturen drehen sich um die Idee einer Form von Demokratie, aber es wurden auch Variationen von Neo-Feudalsystemen oder sogar Faschismus erprobt (mit unterschiedlichem Erfolg). Ein Punkt, bei dem sich Anarchen im Allgemeinen einig sind, ist jedoch, dass es immer jemanden geben muss, der die Führung übernimmt, und dieser Vampir wird im Allgemeinen als Baron bezeichnet.

Trotz alledem fehlender Organisation machen die Anarchen mit Leidenschaft mehr als wett. Vom direktesten, wütenden Neonate-Punk bis zum eloquentesten und ruhigsten Intellektuellen sind die Anarchen kollektiv ehrgeizig. Das verleiht der Bewegung eine Dynamik, die viele Kindred nicht gewohnt sind. Noch erschreckender für viele Vampire ist, dass die Anarchen scheinbar sogar an das glauben, was sie sagen. Ahnen versuchen es als Naivität oder Unerfahrenheit im Djihad abzutun, aber diese jungen Vampire scheinen zu erreichen, was Jahrhunderte von Manipulation und Macht nicht geschafft haben. Die Veränderung erfüllt die bestehenden Machthaber mit Angst. Die Anarchen-Revolte von vor Jahrhunderten flammt in den modernen Nächten wieder auf, und viele Anarchen denken, die Zeit sei gekommen, die Nächte zurückzuerobern.

Traditionelle Festungen: Los Angeles, San Diego, San Francisco

Praktiken

Einige Kindred irren sich, wenn sie glauben, dass die Anarchen-Bewegung nur ein Kollektiv frisch erschaffener Brujah sei, das gegen ihre Besseren rebelliert. Sie sind oft überrascht zu erfahren, wie vielfältig die Sekte wirklich ist. Für jeden lauten, dreisten Neonaten, der alles niederreißen will, gibt es auch einen nüchternen, nachdenklichen Ancilla, der den Idealen der Bewegung verschrieben ist. Die Anarchen hätten nicht so lange durchgehalten, wenn sie nur Rebellen ohne Plan oder nur eine Handvoll Clans gewesen wären, die in ihren Leidenschaften verwickelt waren. Vielfalt, die so viel Unordnung innerhalb der Sekte verursacht, ist auch eine der größten Stärken der Bewegung.

Tragischerweise neigen Vampire oft dazu, Dominanz untereinander klarzustellen, und eine solch gemischte Ansammlung von Kainiten braucht einen Weg, um deutlich zu machen, wie die Hackordnung aussieht. Für Kindred, die klarstellen wollen, dass Befähigung der Wegweiser innerhalb von Vampir-Regierungen sein sollte, ist Status und Rangordnung nicht nur ein inkompatibles Konzept, sondern für manche sogar aktiv feindselig. Stattdessen vertrauen Anarchen darauf, ob sie persönlich von dem jeweils anderen Anarchen gehört haben, statt sich darauf zu verlassen, was der eine oder andere Vampir als wichtig erklärt hat. Daher basiert der Status bei den Anarchen oft auf Ruf - eine Kombination aus Eigenwerbung, Mundpropaganda und direkter Prahlerei, die einen Vampir innerhalb und außerhalb seiner eigenen Baronie bekannt macht. Dies ist jedoch nicht immer gleichbedeutend mit einem politischen Titel oder einem Grad von Autorität - es gibt titellose Vampire (wie den berüchtigten Smiling Jack), die einen deutlich bekannteren Ruf haben als viele Barone. Ob der Ruf dabei positiv oder negativ ist, ist zweitrangig. Wie Oscar Wilde schon sagte: "There is only one thing in life worse than being talked about, and that is not being talked about."

Die Struktur der Anarchen

Anarchen haben aufgrund ihrer teilweise sehr unterschiedlichen Ansichten, wie die Revolution aussehen soll, selten bis keine geeinigte Führung. Oft ist der lauteste, stärkste oder fähigste Vampir der Anführer, manchmal auch eine Mischung aus allen drei. Echte Ränge gibt es innerhalb der Bewegung nur mit wenigen Ausnahmen.

Ohne eine geeinte Führung gibt es auch kein Kindred, dass die gesamte Stadt als seine Domäne erklären kann. Stattdessen ist der Freistaat in mehrere, kleinere Gebiete unterteilt, die man generell als Baronien bezeichnet, welche von einem Baron regiert wird. Nicht jede "Baronie" wird aber von einem Kindred beherrscht, das sich selbst auch als Baron bezeichnet. In den Fällen von z.B. den Crypt's Sons oder den El Hermandad wird der jeweilige Anführer eher als "Gang-Leader" oder "Warlord" bezeichnet, auch wenn er vom Einfluss und ihren Aufgaben den Baronen gleichgestellt ist. Manche Gebiete oder Baronien besitzen auch gar nicht erst einen gewählten Anführer. Dies kann daran liegen, dass die Anzahl der Vampire zu gering ist um solch eine Wahl oder Titel sinnvoll zu machen oder weil die betreffenden Kainiten entschieden haben, dass sie keinen Baron brauchen. Dies kommt besonders in solchen Gebieten vor, die von den Gangrel dominiert werden, da diese generell uninteressiert an irgendeiner Form von Politik sind.


Baron

Der Baron ist das Kindred, auf den sich die Vampire des entsprechenden Gebietes als Anführer geeinigt haben bzw. derjenige der den größten Einfluss hat. Sein Gefolge besteht meist aus seine eigenen Nachkommen und Ghoulen. Baronien sind dabei oft in einer Art von Neo-Feudalismus geordnet - der Baron ist der Herrscher seiner Domäne, macht die Regeln und Verbote des Gebietes und ist generell die Person, der man Respekt zollt, wenn man sich in dessen Herrschaftsbereich aufhält.

Warlord

Warlords sind jene Anarchen, die so charismatisch oder gewalttätig sind, dass sie eine Gruppe von ruhelosen Abschaum zu einem kämpfenden Aufstand anstacheln können. Kriegsherren können Gang-Leader, Kultpriester, politische Ideologen oder Schlägergewerkschaftsführer sein – wie auch immer der Fall sein mag, sie repräsentieren die motivierende Führung kämpfender Fraktionen in Anarchen-Domänen.

Reeve

Der Anarch-Reeve ist ein scheinbarer Widerspruch, ein Hüter von Ordnung in Anarchen-Domänen, die solche Ordnung und Autorität typischerweise verachten. Dennoch sind nur wenige Barone so töricht, reinste Anarchie in ihren Domänen zuzulassen, denn alles, was es braucht, ist ein verdammter Blutsauger, um die Maskerade zu zerstören. Ein Reeve ähnelt einem Camarilla-Sheriff, hat aber oft noch weniger Rechenschaftspflicht. Viele Schläger landen in dieser Rolle, aber rücksichtslose Möchtegern-Reeves sollten aufpassen: In einer Anarchen-Domäne kann ein Baron sich auf die Seite der Kindred stellen, die entscheiden, dass genug genug ist und es Zeit ist, eine physische Änderung in der Einstellung des Reeves herbeizuführen.

Sweeper

Die Aufgabe eines Sweepers ist einfach: Er geht herum und beobachtet andere Vampire im Anarchen-Territorium, notiert Namen und Gesichter und, wo möglich, Einstellungen, Fähigkeiten, Clan-Herkunft und alles andere, was er entdecken kann. Die Barone selbst ziehen es vor, einen Vampir, der diese Position innehat, als Gegenspieler oder sogar als Zensusaufnehmer zu bezeichnen, aber die meisten Anarchen verwenden die Begriffe Sweeper, Proctor, Sherlock oder sogar gelegentlich Abakus.

Emissary

Diese Anarchen müssen den Olivenzweig zu den anderen Sekten tragen. Sie müssen verhandeln, feilschen und die Spiele der Präsentation und Diplomatie spielen, wenn sie die Begegnung mit den anderen Sekten überleben sollen. Emissarys werden auch als Botschafter, Herolde und von zynischeren Mitgliedern der Sekte als Verbrauchsmaterial bezeichnet.

Chameleon

Ein informeller Titel, auch bekannt als Bond (nach James), Maulwurf, U-Boot oder Sub. Ein Chamäleon ist ganz einfach ein Spion oder ein Anarch, der einen Posten innerhalb einer der anderen Sekten innehat.

Coyote

Der Kojote hat sich darauf spezialisiert, Kindred in oder aus Domänen zu bringen. In den meisten Fällen schmuggelt der Kojote Anarchen-Überläufer in Anarchen-Domänen und aus ihren Camarilla- oder Sabbat-Territorien heraus. Um es mit den Worten von Joe Sousa - einem Kojoten zu sagen: "Ein gewiefter Kojote weiß, wie man geschickt redet und die Räder des Systems schmiert, und weiß, wie man sich aus einer Situation herausredet... oder sie von Anfang an vermeidet."


Spiele und Streiche

Anders als die blutverschmierten Spiele des Sabbats als Teil ihrer Ritae oder die gezwungene Höflichkeit der Elysien der Camarilla, haben Anarchen im Allgemeinen wirklich Gefallen daran, Spaß zu haben und Zeit miteinander zu verbringen. Sie sind der Meinung, dass das unsterbliche Dasein nicht nur aus Verrat und Blutvergießen bestehen sollte, sondern dass man jede Nacht voll auskosten sollte. Sabbati halten solche Ideen für widerlich menschlich, während Zyniker der Camarilla es für die närrische Torheit der Jugend halten, aber die Anarchen interessiert das nicht. Sie spielen regelmäßig Spiele miteinander und treiben Streiche (oder an ahnungslosen Kindred). Entweder als Mutproben oder um Frust abzulassen.

Einige Anarchen halten wenig von diesen Spielen und Streichen. Ihrer Meinung nach machen diese Praktiken es der Bewegung schwer, ernst genommen zu werden, sind gefährlich und bedrohen die Maskerade. Schlimmer noch, sie verschwenden Zeit, die man besser nutzen könnte, um die glorreiche Revolution der Vampirgesellschaft voranzutreiben. Natürlich ist es gefährlich, mit 9mm-Pistolen Fangen zu spielen, selbst wenn Kopfschüsse nicht erlaubt sind. Ahnen innerhalb des Elysiums verbal in eine Raserei zu treiben, macht es wirklich schwieriger für den Baron, eine Debatte mit dem lokalen Prinzen zu führen. Unfälle nachzuahmen und um Sterbliche herum zu tun als wäre man eine Leiche ist eine Haaresbreite vom Maskeradenbruch entfernt.

Aber die jungen Anarchen sagen: "Scheiß drauf, die Ewigkeit ist zu kurz." Und so gehen die Spiele halt weiter.

Liste der Anarchen-Spiele