Silver Fangs: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
Die Silberfänge weisen gerne darauf hin, dass sie der Erste unter den Stämmen sind. Der Stamm des Falken besteht ausschließlich aus Nachfahren großer Helden und Monarchen und beansprucht die Führungsrolle innerhalb der Garou-Nation. Sie führen ihre Abstammung auf den Ahn aller Garou zurück und haben einen Stammbaum aus dem Blut der edelsten Menschen und der vortrefflichsten Wolfsahnen. Schon immer kämpfen sie an vorderster Front, waren die stolzesten und prachtvollsten Garou – und laut der Silberfänge ist das auch heute noch der Fall. Andere Stämme haben da ihre Zweifel. Manche werfen den Silberfängen vor, ihre Besessenheit von der Reinrassigkeit habe sie zum Inzest verleitet, und ihr einst klarer Geist sei im Laufe der Generationen schwach und umwölkt worden. Schwache Könige verlangen Respekt für die Taten ihrer Ahnen, nicht für ihre eigenen. Wahnsinnigen Führern sind die Details ihrer höfischen Traditionen wichtiger als der Krieg gegen den Wyrm. Viel zu viele verfallen in Harano, als dass sie ein gesunder Stamm sein könnten. | Die Silberfänge weisen gerne darauf hin, dass sie der Erste unter den Stämmen sind. Der Stamm des Falken besteht ausschließlich aus Nachfahren großer Helden und Monarchen und beansprucht die Führungsrolle innerhalb der Garou-Nation. Sie führen ihre Abstammung auf den Ahn aller Garou zurück und haben einen Stammbaum aus dem Blut der edelsten Menschen und der vortrefflichsten Wolfsahnen. Schon immer kämpfen sie an vorderster Front, waren die stolzesten und prachtvollsten Garou – und laut der Silberfänge ist das auch heute noch der Fall. Andere Stämme haben da ihre Zweifel. Manche werfen den Silberfängen vor, ihre Besessenheit von der Reinrassigkeit habe sie zum Inzest verleitet, und ihr einst klarer Geist sei im Laufe der Generationen schwach und umwölkt worden. Schwache Könige verlangen Respekt für die Taten ihrer Ahnen, nicht für ihre eigenen. Wahnsinnigen Führern sind die Details ihrer höfischen Traditionen wichtiger als der Krieg gegen den Wyrm. Viel zu viele verfallen in Harano, als dass sie ein gesunder Stamm sein könnten. | ||
Beide Standpunkte enthalten ein Körnchen Wahrheit. Die Silberfänge stammen in der Tat von großen Helden ab, haben aber auch darunter gelitten, dass sie adliges Kinfolk stets gesunden, intelligenten Bürgerlichen vorziehen. Viele sind so schlimm, wie ihre Kritiker behaupten, aber andere erstrahlen noch immer im Licht des alten Heldenmuts. In gewisser Weise sind sie genau die beispielhaften Garou, die sie zu sein behaupten – in der Geschichte der Silberfänge spiegeln sich die Stärken und Schwächen der Garou-Nation zugleich wider. | Beide Standpunkte enthalten ein Körnchen Wahrheit. Die Silberfänge stammen in der Tat von großen Helden ab, haben aber auch darunter gelitten, dass sie adliges Kinfolk stets gesunden, intelligenten Bürgerlichen vorziehen. Viele sind so schlimm, wie ihre Kritiker behaupten, aber andere erstrahlen noch immer im Licht des alten Heldenmuts. In gewisser Weise sind sie genau die beispielhaften Garou, die sie zu sein behaupten – in der Geschichte der Silberfänge spiegeln sich die Stärken und Schwächen der Garou-Nation zugleich wider. | ||
<p class="quote6">And shall the figure of God's majesty, his captain, steward, deputy elect, anointed, crowned, pnated many years, be judged by subject and inferior breath? — William Shakespeare, Richard II </p> | |||
Vom Tag ihrer Ersten Verwandlung an lernen die Silberfänge, dass sie zum Herrschen bestimmt sind – es ist weder ihr Schicksal noch ihr Recht, es ist ihr Lebenszweck. Die Besten unter ihnen legen diesen Auftrag als eine Art Noblesse oblige aus: Sie sehen es als ihre Aufgabe, in Friedens- wie in Kriegszeiten mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Schlimmsten nutzen ihn als Rechtfertigung für Tyrannei. Ihre adligen Kinfolkfamilien erziehen ihre Kinder zu einem Gefühl der Überlegenheit. Ihr Lupus-Kinfolk haben natürlich per se kein Verständnis für das Konzept von Adel. Doch die Fänge beschützen sie unter dem Einsatz all ihrer Mittel und mit aller Kraft, weswegen viele Lupi der Silberfände dennoch eine privilegiertere Jugend genießen als die Wolfsgeborenen anderer Stämme. Metis erfahren eine in gewisser Hinsicht paradoxe Behandlung: Einerseits sind sie ein Zeichen von Unreinheit, die den berühmten Stolz der Silberfänge verletzen, aber andererseits haben Metis, deren Eltern beide Fänge sind, unbestreitbar das reinste Blut der Nation. Ein Metis kann nie König werden, vermag aber durchaus Respekt für seine Vorfahren zu genießen (wenn auch nicht für die Blutschande seiner Eltern). | Vom Tag ihrer Ersten Verwandlung an lernen die Silberfänge, dass sie zum Herrschen bestimmt sind – es ist weder ihr Schicksal noch ihr Recht, es ist ihr Lebenszweck. Die Besten unter ihnen legen diesen Auftrag als eine Art Noblesse oblige aus: Sie sehen es als ihre Aufgabe, in Friedens- wie in Kriegszeiten mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Schlimmsten nutzen ihn als Rechtfertigung für Tyrannei. Ihre adligen Kinfolkfamilien erziehen ihre Kinder zu einem Gefühl der Überlegenheit. Ihr Lupus-Kinfolk haben natürlich per se kein Verständnis für das Konzept von Adel. Doch die Fänge beschützen sie unter dem Einsatz all ihrer Mittel und mit aller Kraft, weswegen viele Lupi der Silberfände dennoch eine privilegiertere Jugend genießen als die Wolfsgeborenen anderer Stämme. Metis erfahren eine in gewisser Hinsicht paradoxe Behandlung: Einerseits sind sie ein Zeichen von Unreinheit, die den berühmten Stolz der Silberfänge verletzen, aber andererseits haben Metis, deren Eltern beide Fänge sind, unbestreitbar das reinste Blut der Nation. Ein Metis kann nie König werden, vermag aber durchaus Respekt für seine Vorfahren zu genießen (wenn auch nicht für die Blutschande seiner Eltern). | ||
Die Gesellschaft der Silberfänge kennt einige „Adelstraditionen“, die in anderen Stämmen nicht vorkommen. Ihre Reviere unterteilen sie in „Protektorate“, die ein König (traditionell ein Ahroun) regiert, der wiederum einem Hof vorsteht. Ihre Höfe sind unterteilt in die "Lodge of Sun" und die "Lodge of Moon". Erstere beschäftigt sich mit weltlichen Angelegenheiten wie Geschäfts- und Handelswesen, während letztere sowohl über spirituelle Angelegenheiten als auch über die Bedürfnisse der Lupi berät. Ihre Versammlungen gestalten sich bemerkenswert langwierig, weil sich alle beteiligten Parteien über Tagesordnungspunkte streiten und auf barocken Ritualen und einer Etikette bestehen, die wohl kein anderer Stamm dulden würde. | Die Gesellschaft der Silberfänge kennt einige „Adelstraditionen“, die in anderen Stämmen nicht vorkommen. Ihre Reviere unterteilen sie in „Protektorate“, die ein König (traditionell ein Ahroun) regiert, der wiederum einem Hof vorsteht. Ihre Höfe sind unterteilt in die "Lodge of Sun" und die "Lodge of Moon". Erstere beschäftigt sich mit weltlichen Angelegenheiten wie Geschäfts- und Handelswesen, während letztere sowohl über spirituelle Angelegenheiten als auch über die Bedürfnisse der Lupi berät. Ihre Versammlungen gestalten sich bemerkenswert langwierig, weil sich alle beteiligten Parteien über Tagesordnungspunkte streiten und auf barocken Ritualen und einer Etikette bestehen, die wohl kein anderer Stamm dulden würde. | ||
<p class="quote5"> Great men, like great ages, are explosive in which a tremendous force is stored up... — Friedrich Nietzsche, Twilight of the Idols </p> | |||
Nun, da die Apokalypse näher rückt, spielen die Silberfänge eine sehr umstrittene Rolle. Viele Garou erhalten die Tradition aufrecht, indem sie die Führungsrolle der Fänge nach wie vor anerkennen. Andere behandeln sie als Galionsfiguren, die sie nach außen hin respektieren und dann, wenn nötig, in aller Stille ignorieren. Wieder andere können es kaum erwarten, sie loszuwerden, vor allem die Schattenlords. | Nun, da die Apokalypse näher rückt, spielen die Silberfänge eine sehr umstrittene Rolle. Viele Garou erhalten die Tradition aufrecht, indem sie die Führungsrolle der Fänge nach wie vor anerkennen. Andere behandeln sie als Galionsfiguren, die sie nach außen hin respektieren und dann, wenn nötig, in aller Stille ignorieren. Wieder andere können es kaum erwarten, sie loszuwerden, vor allem die Schattenlords. | ||
Doch noch sind die Silberfänge nicht gefallen. Das Charisma ihrer Ahnen erfüllt den Stamm noch immer; die, die bereit sind, mit den anderen Stämmen zusammenzuarbeiten, sind bemerkenswert gut darin, Septen zu einen, sodass sie geschlossen in den Krieg ziehen. Es wird sich zeigen, ob diese letzten Überreste wahren Adels ausreichen werden, um den Stamm und damit die Garou-Nation geeint zu halten oder ob die Silberfänge im Laufe der Zeit zu viel von ihrem alten Glanz verloren haben. | Doch noch sind die Silberfänge nicht gefallen. Das Charisma ihrer Ahnen erfüllt den Stamm noch immer; die, die bereit sind, mit den anderen Stämmen zusammenzuarbeiten, sind bemerkenswert gut darin, Septen zu einen, sodass sie geschlossen in den Krieg ziehen. Es wird sich zeigen, ob diese letzten Überreste wahren Adels ausreichen werden, um den Stamm und damit die Garou-Nation geeint zu halten oder ob die Silberfänge im Laufe der Zeit zu viel von ihrem alten Glanz verloren haben. | ||
Zeile 16: | Zeile 20: | ||
Die Silberfänge stammen hauptsächlich von den Adligen Europas, insbesondere denen Russlands ab, obwohl ein Adelshaus in Asien und Indien Fuß gefasst hat. In Menschengestalt weisen sie adlige Züge auf, oft mit familiären Besonderheiten. Ihre Wolfsgestalt ist immer voller Anmut, mit silbernem oder weißem Pelz, langgezogenen Kiefern und buschigem Schwanz. Normalerweise tragen sie in jeder Gestalt irgendeine Form von Geschmeide. | Die Silberfänge stammen hauptsächlich von den Adligen Europas, insbesondere denen Russlands ab, obwohl ein Adelshaus in Asien und Indien Fuß gefasst hat. In Menschengestalt weisen sie adlige Züge auf, oft mit familiären Besonderheiten. Ihre Wolfsgestalt ist immer voller Anmut, mit silbernem oder weißem Pelz, langgezogenen Kiefern und buschigem Schwanz. Normalerweise tragen sie in jeder Gestalt irgendeine Form von Geschmeide. | ||
=Territorium= | ==Territorium== | ||
Russland gilt als Heimatland der Silberfänge, in denen ihre ältesten Häuser heimisch sind. Heute haben sie Septen auf der ganzen Welt in den jeweils erstrebenswertesten Gebieten, die sie oft anderen Stämmen entrissen haben. | Russland gilt als Heimatland der Silberfänge, in denen ihre ältesten Häuser heimisch sind. Heute haben sie Septen auf der ganzen Welt in den jeweils erstrebenswertesten Gebieten, die sie oft anderen Stämmen entrissen haben. | ||
=Kinfolk= | ==Kinfolk== | ||
Silberfänge | In der Vergangenheit wählten die Silberfänge ihre Kinfolk ausschließlich aus Menschen mit königlichem Blut und Wölfen mit makelloser Abstammung. Da echter Adel jedoch immer seltener und schwerer zu finden ist, haben die Silberfänge ihren Kreis der Kinfolk erweitert und nehmen nun auch Menschen aus bedeutenden Familien auf - die neue Aristokratie! Sobald eine Familie in die Reihen des Kinfolks der Silberfänge aufgenommen wird, wird sie von ihren Garou-Verwandten streng bewacht. Silberfänge verfolgen die Genealogie ihres Kinfolks genau und haben Stammbäume ihrer menschlichen Verwandten, die ganze Bibliotheken füllen. | ||
<p class="quote5"> The sense of honor is so fine and delicate a nature that it is only to be met with in minds which are naturally noble or cultivated by good examples and refined education. — Sir Richard Steele </p> | |||
Die Silver Fangs sind sehr darauf bedacht, bestimmte Blutlinien zu erhalten und sicherzustellen, dass keine ihrer anerkannten Linien durch unpassende oder zufällige Verbindungen geschwächt wird. Aus diesem Grund treiben sie arrangierte Ehen oft auf die Spitze. Silberfänge heiraten nicht aus Liebe oder politischen Gründen, sondern um ihre Blutlinien rein zu halten. Sie sehen sich als Anführer der Krieger Gaias und glauben, dass es ihre Pflicht ist, die besten Garou zu zeugen, um ihrem Schicksal gerecht zu werden. Aus diesem Grund halten sie ihr Kinfolk an ihren hohen Standards fest. | |||
Neben der Fortpflanzung sind die Silberfänge, wie die meisten Garou-Stämme, auch für den Schutz ihrer Kinfolk zuständig. Sie neigen jedoch dazu, sich stärker als andere Stämme in das tägliche Leben ihrer Kinfolk einzumischen und ihren Unmut zu äußern, wenn ihre Verwandten sich mit Berufen zufrieden geben, die ihre herausragenden Führungsqualitäten nicht anerkennen. Wo immer es möglich ist, ziehen sie die Fäden im Hintergrund. So stellen sie sicher, dass ihre Kinfolk angesehene Positionen erhalten und behalten. Sie ziehen es sogar vor, wenn ein Kinfolk ein unabhängiges und wohlhabendes Leben führt und nicht arbeiten muss. Alles, was ihre menschlichen Familien tun, um Ruhm zu erlangen, erhöht auch ihren eigenen Status in den Augen der Silberfänge. | |||
=Stammestotem= | ==Stammestotem== | ||
[[Datei:GlyphTotemFalcon.png|120px|rechts]] | [[Datei:GlyphTotemFalcon.png|120px|rechts]] | ||
<b><font size=3>Falke</font></b> - ist der Inbegriff für Respekt, Ehre und den Adelstands und sucht sich all jene als seine Kinder aus, welche die Garou mit Worten und Taten führen. Er selbst findet es jedoch schwer sich mit dem neuartigen Konzept von "Ehre" zurechtzufinden, dass die Silberfänge ausleben, mit ihren arrangierten Ehen und dem Schwerpunkt auf Titel als auf wirkliche Herrschaft. Er versucht seine Kinder zurück zu den alten und traditionelleren Werten zu bringen. Er begünstig seine Kinder mit einer Aura von Macht, welche ihnen hilft ihre Führungskraft zu unterstreichen. Die Garou, vor allem die Silberfänge, sehen Falke als den Ursprung für das Konzept der Ehre und werfen sich jedem Feind entgegen, der ihre Ehre beschmutzt. | <b><font size=3>Falke</font></b> - ist der Inbegriff für Respekt, Ehre und den Adelstands und sucht sich all jene als seine Kinder aus, welche die Garou mit Worten und Taten führen. Er selbst findet es jedoch schwer sich mit dem neuartigen Konzept von "Ehre" zurechtzufinden, dass die Silberfänge ausleben, mit ihren arrangierten Ehen und dem Schwerpunkt auf Titel als auf wirkliche Herrschaft. Er versucht seine Kinder zurück zu den alten und traditionelleren Werten zu bringen. Er begünstig seine Kinder mit einer Aura von Macht, welche ihnen hilft ihre Führungskraft zu unterstreichen. Die Garou, vor allem die Silberfänge, sehen Falke als den Ursprung für das Konzept der Ehre und werfen sich jedem Feind entgegen, der ihre Ehre beschmutzt. |
Aktuelle Version vom 5. Oktober 2024, 03:45 Uhr
I ask nothing of you that you should not want to give for Gaia.
Stand with me and She may yet be saved!”
Die Herrscher
Die Silberfänge weisen gerne darauf hin, dass sie der Erste unter den Stämmen sind. Der Stamm des Falken besteht ausschließlich aus Nachfahren großer Helden und Monarchen und beansprucht die Führungsrolle innerhalb der Garou-Nation. Sie führen ihre Abstammung auf den Ahn aller Garou zurück und haben einen Stammbaum aus dem Blut der edelsten Menschen und der vortrefflichsten Wolfsahnen. Schon immer kämpfen sie an vorderster Front, waren die stolzesten und prachtvollsten Garou – und laut der Silberfänge ist das auch heute noch der Fall. Andere Stämme haben da ihre Zweifel. Manche werfen den Silberfängen vor, ihre Besessenheit von der Reinrassigkeit habe sie zum Inzest verleitet, und ihr einst klarer Geist sei im Laufe der Generationen schwach und umwölkt worden. Schwache Könige verlangen Respekt für die Taten ihrer Ahnen, nicht für ihre eigenen. Wahnsinnigen Führern sind die Details ihrer höfischen Traditionen wichtiger als der Krieg gegen den Wyrm. Viel zu viele verfallen in Harano, als dass sie ein gesunder Stamm sein könnten. Beide Standpunkte enthalten ein Körnchen Wahrheit. Die Silberfänge stammen in der Tat von großen Helden ab, haben aber auch darunter gelitten, dass sie adliges Kinfolk stets gesunden, intelligenten Bürgerlichen vorziehen. Viele sind so schlimm, wie ihre Kritiker behaupten, aber andere erstrahlen noch immer im Licht des alten Heldenmuts. In gewisser Weise sind sie genau die beispielhaften Garou, die sie zu sein behaupten – in der Geschichte der Silberfänge spiegeln sich die Stärken und Schwächen der Garou-Nation zugleich wider.
And shall the figure of God's majesty, his captain, steward, deputy elect, anointed, crowned, pnated many years, be judged by subject and inferior breath? — William Shakespeare, Richard II
Vom Tag ihrer Ersten Verwandlung an lernen die Silberfänge, dass sie zum Herrschen bestimmt sind – es ist weder ihr Schicksal noch ihr Recht, es ist ihr Lebenszweck. Die Besten unter ihnen legen diesen Auftrag als eine Art Noblesse oblige aus: Sie sehen es als ihre Aufgabe, in Friedens- wie in Kriegszeiten mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Schlimmsten nutzen ihn als Rechtfertigung für Tyrannei. Ihre adligen Kinfolkfamilien erziehen ihre Kinder zu einem Gefühl der Überlegenheit. Ihr Lupus-Kinfolk haben natürlich per se kein Verständnis für das Konzept von Adel. Doch die Fänge beschützen sie unter dem Einsatz all ihrer Mittel und mit aller Kraft, weswegen viele Lupi der Silberfände dennoch eine privilegiertere Jugend genießen als die Wolfsgeborenen anderer Stämme. Metis erfahren eine in gewisser Hinsicht paradoxe Behandlung: Einerseits sind sie ein Zeichen von Unreinheit, die den berühmten Stolz der Silberfänge verletzen, aber andererseits haben Metis, deren Eltern beide Fänge sind, unbestreitbar das reinste Blut der Nation. Ein Metis kann nie König werden, vermag aber durchaus Respekt für seine Vorfahren zu genießen (wenn auch nicht für die Blutschande seiner Eltern).
Die Gesellschaft der Silberfänge kennt einige „Adelstraditionen“, die in anderen Stämmen nicht vorkommen. Ihre Reviere unterteilen sie in „Protektorate“, die ein König (traditionell ein Ahroun) regiert, der wiederum einem Hof vorsteht. Ihre Höfe sind unterteilt in die "Lodge of Sun" und die "Lodge of Moon". Erstere beschäftigt sich mit weltlichen Angelegenheiten wie Geschäfts- und Handelswesen, während letztere sowohl über spirituelle Angelegenheiten als auch über die Bedürfnisse der Lupi berät. Ihre Versammlungen gestalten sich bemerkenswert langwierig, weil sich alle beteiligten Parteien über Tagesordnungspunkte streiten und auf barocken Ritualen und einer Etikette bestehen, die wohl kein anderer Stamm dulden würde.
Great men, like great ages, are explosive in which a tremendous force is stored up... — Friedrich Nietzsche, Twilight of the Idols
Nun, da die Apokalypse näher rückt, spielen die Silberfänge eine sehr umstrittene Rolle. Viele Garou erhalten die Tradition aufrecht, indem sie die Führungsrolle der Fänge nach wie vor anerkennen. Andere behandeln sie als Galionsfiguren, die sie nach außen hin respektieren und dann, wenn nötig, in aller Stille ignorieren. Wieder andere können es kaum erwarten, sie loszuwerden, vor allem die Schattenlords. Doch noch sind die Silberfänge nicht gefallen. Das Charisma ihrer Ahnen erfüllt den Stamm noch immer; die, die bereit sind, mit den anderen Stämmen zusammenzuarbeiten, sind bemerkenswert gut darin, Septen zu einen, sodass sie geschlossen in den Krieg ziehen. Es wird sich zeigen, ob diese letzten Überreste wahren Adels ausreichen werden, um den Stamm und damit die Garou-Nation geeint zu halten oder ob die Silberfänge im Laufe der Zeit zu viel von ihrem alten Glanz verloren haben.
Erscheinungsbild
Die Silberfänge stammen hauptsächlich von den Adligen Europas, insbesondere denen Russlands ab, obwohl ein Adelshaus in Asien und Indien Fuß gefasst hat. In Menschengestalt weisen sie adlige Züge auf, oft mit familiären Besonderheiten. Ihre Wolfsgestalt ist immer voller Anmut, mit silbernem oder weißem Pelz, langgezogenen Kiefern und buschigem Schwanz. Normalerweise tragen sie in jeder Gestalt irgendeine Form von Geschmeide.
Territorium
Russland gilt als Heimatland der Silberfänge, in denen ihre ältesten Häuser heimisch sind. Heute haben sie Septen auf der ganzen Welt in den jeweils erstrebenswertesten Gebieten, die sie oft anderen Stämmen entrissen haben.
Kinfolk
In der Vergangenheit wählten die Silberfänge ihre Kinfolk ausschließlich aus Menschen mit königlichem Blut und Wölfen mit makelloser Abstammung. Da echter Adel jedoch immer seltener und schwerer zu finden ist, haben die Silberfänge ihren Kreis der Kinfolk erweitert und nehmen nun auch Menschen aus bedeutenden Familien auf - die neue Aristokratie! Sobald eine Familie in die Reihen des Kinfolks der Silberfänge aufgenommen wird, wird sie von ihren Garou-Verwandten streng bewacht. Silberfänge verfolgen die Genealogie ihres Kinfolks genau und haben Stammbäume ihrer menschlichen Verwandten, die ganze Bibliotheken füllen.
The sense of honor is so fine and delicate a nature that it is only to be met with in minds which are naturally noble or cultivated by good examples and refined education. — Sir Richard Steele
Die Silver Fangs sind sehr darauf bedacht, bestimmte Blutlinien zu erhalten und sicherzustellen, dass keine ihrer anerkannten Linien durch unpassende oder zufällige Verbindungen geschwächt wird. Aus diesem Grund treiben sie arrangierte Ehen oft auf die Spitze. Silberfänge heiraten nicht aus Liebe oder politischen Gründen, sondern um ihre Blutlinien rein zu halten. Sie sehen sich als Anführer der Krieger Gaias und glauben, dass es ihre Pflicht ist, die besten Garou zu zeugen, um ihrem Schicksal gerecht zu werden. Aus diesem Grund halten sie ihr Kinfolk an ihren hohen Standards fest.
Neben der Fortpflanzung sind die Silberfänge, wie die meisten Garou-Stämme, auch für den Schutz ihrer Kinfolk zuständig. Sie neigen jedoch dazu, sich stärker als andere Stämme in das tägliche Leben ihrer Kinfolk einzumischen und ihren Unmut zu äußern, wenn ihre Verwandten sich mit Berufen zufrieden geben, die ihre herausragenden Führungsqualitäten nicht anerkennen. Wo immer es möglich ist, ziehen sie die Fäden im Hintergrund. So stellen sie sicher, dass ihre Kinfolk angesehene Positionen erhalten und behalten. Sie ziehen es sogar vor, wenn ein Kinfolk ein unabhängiges und wohlhabendes Leben führt und nicht arbeiten muss. Alles, was ihre menschlichen Familien tun, um Ruhm zu erlangen, erhöht auch ihren eigenen Status in den Augen der Silberfänge.
Stammestotem
Falke - ist der Inbegriff für Respekt, Ehre und den Adelstands und sucht sich all jene als seine Kinder aus, welche die Garou mit Worten und Taten führen. Er selbst findet es jedoch schwer sich mit dem neuartigen Konzept von "Ehre" zurechtzufinden, dass die Silberfänge ausleben, mit ihren arrangierten Ehen und dem Schwerpunkt auf Titel als auf wirkliche Herrschaft. Er versucht seine Kinder zurück zu den alten und traditionelleren Werten zu bringen. Er begünstig seine Kinder mit einer Aura von Macht, welche ihnen hilft ihre Führungskraft zu unterstreichen. Die Garou, vor allem die Silberfänge, sehen Falke als den Ursprung für das Konzept der Ehre und werfen sich jedem Feind entgegen, der ihre Ehre beschmutzt.