Schattenspiele
Das Markenzeichen der Lasombra ist Schattenspiele - die Disziplin, die einem Macht über die Dunkelheit selbst verleiht. Die Herkunft der Dunkelheit führte bereits zu hitzigen Debatten unter vielen Kainiten. Einige glauben, es seien lediglich Schatten, während andere behaupten, es gebe einen die Macht das zu kontrollieren woraus die Seele eines Vampirs besteht, und es an die Oberfläche holen. Egal welche Theorie näher an der Wahrheit ist, die Auswirkung von Schattenspiele ist und bleibt furchterregend. Dunkle, wabernde Schwaden breiten sich von dem Kainiten aus, alles was sich in ihrem Weg befindet, wird von einer infernalen Welle der Dunkelheit eingehüllt. Als Königsdisziplin der Lasombra ist Schattenspiele eine der bekanntesten Sabbat-Disziplinen, und jeder Camarilla-Vampir, der bei der Ausübung dieser Fähigkeit erwischt wird, sollte besser eine verdammt gute Erklärung haben.
Vampire, die Schattenspiele einsetzen, können durch die Dunkelheit sehen, die sie heraufbeschwören, während andere Vampire – selbst jene, die ebenfalls Schattenspiele beherrschen – dies nicht können.
Standard Disziplinen
1. Shadow Play
Diese Macht verleiht dem Vampir eine begrenzte Kontrolle über Schatten und die umgebende Dunkelheit. Obwohl der Vampir keine wirkliche Dunkelheit erschaffen kann, ermöglicht ihm diese Fähigkeit bereits existierende Schatten zu erweitern, Licht zu dämmen und kleine Bereiche in Düsterheit zu hüllen. Ebenso gestattet sie dem Kindred, Schatten von Objekten abzulösen oder die Dunkelheit in Schatten von Dingen zu formen, die gar nicht vorhanden sind. Sobald ein Vampir die Kontrolle über die Dunkelheit oder Schatten erlangt, erhalten diese eine mystische Greifbarkeit. Sie werden als kalt oder höllisch heiß und widerlich beschrieben und können genutzt werden, um Opfer zu verärgern oder sie sogar zu ersticken. Manch ein gefühlloser Lasombra erzählte schon davon, wie er Sterbliche mit ihren eigenen Schatten erwürgt hat.
2. Shroud of Night
Der Vampir kann eine Wolke tintenschwarzer Dunkelheit erschaffen. Die Wolke saugt jeden Lichtstrahl sowie zu einem gewissen Maße Geräusche auf und kann sich bis zu einem bestimmten Grad bewegen, sofern der Vampir dies wünscht und seine gesamte Konzentration darauf richtet. All jene, die in ihr gefangen waren (und überlebten), beschrieben sie als zähflüssig und furchterregend. Diese physische Manifestation der Dunkelheit unterstreicht den Glauben mancher Lasombra, dass es sich bei "ihrer Dunkelheit" um etwas anderes als einen einfachen Schatten handle.
Die Wolke kann innerhalb einer Distanz von bis zu 50 Metern gerufen werden, auch außerhalb der eigenen Sichtlinie, was jedoch sehr erschwert ist. Die zähe Masse löscht jede Lichtquelle, die es verschluckt, mit der Ausnahme von Feuer und dämpft Laute bis zur Unverständlichkeit. Opfer in der Wolke verlieren jede Art von Sicht und fühlen sich, als wenn sie in Teer eingetaucht worden wären. Geräusche innerhalb der Dunkelheit werden ebenfalls verzerrt und machen somit fast jede Orientierung in ihr unmöglich. Selbst solche, die über verbesserte Sinne (etwa Heightened Senses, Eyes of the Beast, Tongue of the Asp o.ä.) verfügen, leiden an schlechter Sicht in der unnatürlichen Dunkelheit. Auch fällt das Atmen unter den Schatten schwer, und mehr als ein Sterblicher 'ertrank' bereits in Dunkelheit.
3. Arms of the Abyss
Das Verfeinern der Schattenspiele ermöglicht es dem Vampir, mehrere Tentakel zu erschaffen, die aus dem Schatten herauswachsen und ungefähr zwei Meter lang sind. Diese Schattententakel können angreifen, jemanden festhalten und Feinde einschnüren oder sogar würgen. Die Stärke und Schnelligkeit der Tentakel werden ebenfalls durch die Anwendung von Disziplinen wie Stärke und Geschwindigkeit beeinflusst, welche der Vampir beherrscht. Ebenso reagieren sie auf Feuer und Sonnenlicht, so wie der Körper eines Vampirs es tut. Die Tentakel sind von physischer Form und können angegriffen und abgewehrt werden, jedoch nicht für andere Dinge benutzt werden, wie etwa das Tippen auf einer Tastatur oder Autofahren. Die Tentakel müssen nicht aus ein und derselben Quelle stammen - solange es Flecken von Dunkelheit gibt, gibt es Orte, wo sie erscheinen können. Auch erfordert das Kontrollieren der Tentakel keine große Konzentration; solange das Kindred nicht kampfunfähig ist oder sich in Torpor befindet, kann es nebenher noch andere Aktionen durchführen.
4. Black Metamorphosis
Der Vampir ruft seine eigene innere Dunkelheit an und erfüllt sich davon, um dadurch ein monströses Mischwesen aus Materie und Schatten zu werden. Der Körper des Vampirs überzieht sich mit dunklen Flecken aus schwarzen Schatten, und dünn zuckende Tentakeln wachsen aus dem unteren Teil seines Torsos. Manchmal erscheint es, als würde der Kopf und die Extremitäten des Vampirs langsam im Nichts verblassen; manchmal erscheinen sie in pechschwarzer Dunkelheit. Obwohl der Kainit immer noch humanoid ist, lässt ihn diese Stufe der Schattenspiele wie ein dämonisches Wesen erscheinen, während die Dunkelheit in ihm an der Oberfläche brodelt und herauskommen will.
Unter dem Einfluss dieser Fähigkeit besitzt der Vampir oft bis zu vier Tentakel, ähnlich solchen, die mit 'Arms of the Abyss' heraufbeschworen werden. Sein Kopf sowie seine Extremitäten scheinen sich manchmal in Nichts aufzulösen oder von unnatürlicher Dunkelheit umwickelt zu sein. Allgemein stellt seine Gestalt oft ein Selbstbildnis des Vampirs dar. Sollte der Anwender sich selbst als eine Art Erben der Götter der Dunkelheit sehen, so scheint sein Äußeres an Höhlenbemalungen von bösartigen Geistern oder der Statue einer bösartigen Göttin angelehnt. Kainiten, die einen Ansatz im Stil von H.P. Lovecraft bevorzugen, erscheinen abstrakt und im Raum verzerrt. Auch ist es ihnen möglich, ihre Umgebung klar zu erkennen, selbst in absoluter Dunkelheit.
5. Tenebrous Form
Auf dieser Stufe hat der Vampir die Dunkelheit so gemeistert, dass er sich physisch dazu verwandeln kann und zu einem tintenschwarzen, amöbenartigen Schatten wird. Vampire in dieser Schattengestalt sind nahezu unverletzlich, können durch Ritzen und Spalten kriechen und in der Dunkelheit sehen. Sie können jedoch in dieser Gestalt nicht mit körperlichen Fähigkeiten angreifen und lediglich mentale Disziplinen nutzen. Als reiner Schatten besitzt der Vampir keine Masse und kann so der Schwerkraft trotzen, Wände hochkriechen oder hinabfließen. Wenn sich der Vampir in dieser Gestalt über ein Wesen ausbreitet und dieses einhüllt, hat dies denselben Effekt wie Shroud of Night. Trotz der Tatsache, dass der Schatten nahezu immun gegen körperliche Attacken ist, reagiert er jedoch noch empfindlicher auf Licht und Feuer als sonst, was dem Vampir in der Tenebrous Form enorme Schmerzen bereitet.
Erweiterte Disziplinen
6. Eyes of the Night
Mit dieser Kraft kann man in absoluter Dunkelheit sehen, als wäre es Tag, selbst wenn diese Dunkelheit auf übernatürliche Art und Weise entstanden ist.
6. The Darkness Within
Diese Stufe ermöglicht es dem Vampir, die Dunkelheit welche in seiner schwarzen Seele schlummert, heraufzubeschwören. Dieser riesige, wirbelnde Schatten verlässt den Körper des Kainiten durch seinen Mund, als würde dieser sich erbrechen. Andere Vampire fügen sich selbst Wunden zu und lassen den Schatten durch diese bluten. Das Wesen - "The Darkness Within" - beginnt das Opfer zu umhüllen und dessen Blut auszusaugen. Auch wenn das Opfer keinen körperlichen Schaden dabei nimmt, wird es von Angst und Schmerzen erfüllt. Die Fähigkeit kann tödlich für Menschen sein, ist jedoch nicht geeignet, um einen anderen Vampir zu diablerieren. Der Kainit, der diese Fähigkeit anwendet, muss seine gesamte Konzentration auf die Ausführung richten. Jede Unterbrechung oder Ablenkung sorgt dafür, dass der Schatten zurück in den Körper des Vampirs wandert. Der Anwender erhält die Hälfte von allem Blut, welches die Dunkelheit seinem Opfer entnimmt. Auch wenn die Fähigkeit viele Individuen einschließt, kann der Vampir nur von einer einzigen Person trinken. Da das Trinken auf dieser Art und Weise nicht anders ist als sonst - abgesehen von dem umständlichen Aufwand und möglichen 'Nebenwirkungen' für die Spender - kann es zu Blutsbünden kommen.
6. Shadowstep
Der Vampir hat eine so feine Kontrolle über die Dunkelheit, dass es ihm möglich ist, für kurze Zeit ein Teil davon zu werden und sich in einem anderen Schatten in der Nähe wieder zu erscheinen. Der Kainit kann damit Wände, Etagen oder sogar magische Barrieren überwinden. Er schreitet dabei einfach 'in' den Schatten und taucht aus einem anderen heraus wieder auf. Dadurch sind Entfernungen bis zu 15 Meter überwindbar, und es ist auch möglich, andere Personen mit sich zu ziehen, wobei dies schwierig ist, wenn die Person sich dagegen wehrt.
6. Shadow Perspective
Mit dieser Kraft kann ein Vampir potentiell alles observieren, was in der Nähe der Schatten geschieht. Dazu verschiebt er seine Sinne von einem Schatten, in dem er steht, zu einem anderen Schatten in seiner Nähe. Dabei kann entschieden werden ob man einzelne Sinne oder die gesamte Wahrnehmung zu dem anderen Schatten überträgt. Letzteres führt zu dazu dass es dem Vampir vorkommt als würde er sich in dem angezielten Schatten befinden, verliert dabei jedoch jeden Bezug zu seinem eigenen Körper und würde nicht einmal einen Angriff auf diesen wahrnehmen.
Der Vampir muss den Schatten sehen können zu dem er seine Sinne transportieren will und muss mehr Blut aufbringen, je mehr er von sich übertragen will. Es können dabei nur sensorische Sinne verschoben werden (Geschmack, Sicht, Geruch, Gehör oder Tastgefühl) und es können von der neuen Position keine übernatürlichen Kräfte angewandt werden, die man nicht von der Position des eigentlichen Körpers anwenden könnte. Die einzige Ausnahme sind Kräfte die auf Sichtlinie basieren, sofern der Vampir seine Sicht verschoben hat.
Auch ist es dem Vampir möglich seine Sinne zu einem Ort zu bewegen, den er nicht sehen kann aber mit dem er sehr vertraut ist, sofern er dort erwarten kann Schatten vorzufinden. Sollte sich bei der Anwendung der Kraft keinerlei Schatten am Zielort befinden, so schlägt die Kraft fehl, verbraucht aber dennoch Blut.