Ghoule

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Das Blut eines Vampirs ist mächtig und verflucht. Vor vielen Jahrhunderten habe vorzeitliche Vampire festgestellt, dass sie ihren menschlichen Dienern, etwas von ihrer Macht abgeben können, wenn sie ihnen ihr Blut verfüttern. Nach einem einzigen Schluck dieser Vitae, erhät ein Ghoul übernatürliche Stärke, ein verlängertes Leben und zugang zu den Disziplinen seines Meisters. Und was noch besser ist, der Ghoul kann weiterhin in das Sonnenlicht hinausgehen und so seinem Meister noch dienlicher sein. Jedoch wissen alle Vampire, dass die Macht ihres Blutes auch einen hohen Preis verlangt. Alle Ghoule leiden unter einer schwächeren Form des Tieres: Ein unersättlicher Hunger, der sie von innen heraus zerfrisst, sowie einer Unterform der Clansschwäche, die sich im Blut ihres Meisteres befindet. Je länger ein Ghoul das Blut eines Vampires zu sich nimmt, desto höher ist die Gefahr, dass sie sich selbst und ihre Menschlichkeit verlieren, sofern sie dem wiederstehen und dagegen ankämpfen - für ihren Verstand und ihre Freiheit.

Ghoule sind ein einzigartiges Phänomen und Revenants - Menschen deren Körper von Natur aus Vitae produzieren können - sind noch seltener. Beide sind von von Vampiren hochgeschätzt, da sie während des Tages umherlaufen können und ihren Meistern bei Nacht dienen können. Manche behauptete sogar, dass Ghoule das beste beider Welten genießen. Aandere wiederrum sagen, dass sie einen Teil ihrere Menschlichkeit verloren haben und nie mehr zurück können. Ghoule hingegen fühlen sich wie im Limbo gefangen, nicht wirklich von der Vampirgesellschaft akzeptiert und in deren Geheimnisse eingeweiht, aber gezwungen ihr vorheriges Leben für immer zurückzulassen. Vampire glauben, dass sobald ein Mensch das erste Mal Vitae gekostet hat und zu einem Ghoul gemacht wurde, ist der Sterbliche für immer verändert und kann weder den Vampir noch das Blut vergessen. Tatsächlich wollen dies auch nur wenige, da sie von der Macht und dem Potenzial welches das Blut ihnen bietet, berauscht sind. Trotz dessen sind viele Ghoule der Gnade ihres Meisters ausgesetzt. Obwohl sie von einigen Vampiren als notwendige und kontrollierbare Streitkräfte betrachtete werden, glauben andere dass sie herumlaufende Maskeradenbrüche sind, welche Vampire überall auf der Welt in Gefahr bringen können. Unabhängig von Clan oder Sekte, fürchten viele Meister was passieren würde, wenn ein Ghoul gefangengenommen und untersucht werden würde. Auch wollen sie ihren Dienern oftmals nicht zu viel Macht geben. Aus diesem Grund sind die Strafen für ungehorsame Ghoule oftmals schwer, wenn sie nicht sogar im Tod enden. Dieses Denken ist jedoch so paranoid wie scheinheilig, immerhin haben Vampire schon immer Ghoule genutzt um ihren Willen zu folgen. Sie können sich jedoch nicht entscheiden wer der beste Kandidat für einen Ghoul ist und warum. Aus diesem Grund gibt es eine vielzahl an Faktoren, welche die Wahl des Vampires beeinflussen, unter anderem spielt die Ideologie des Clans und der Sekte eine tragende Rolle bei der Wahl des zukünftigen Ghouls. Für einige Ghoule ist einem Vampir zu Dienen die größte Belohnung, die sie sich wünschen könnten. Andere wiederrum fühlen sich von dem Blut angezogen, wurden mit Versprechen nach Reichtum, langem Leben und der Aussicht auf den Kuss verführt. Der Gedanke eines Tages mit ihrem Meister gleich auf zu sein, sorgt dafür, dass sie dem Vampir Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte lang dienen. Aber so wie viele Dinge im Leben, ist auch nicht jeder Ghoul oder Revenant gleich und so reagiert jeder von ihnen unterschiedlich auf das Blut seines Meisters und ist nicht immer gefügig. Nichtsdestotrotz sichert die Macht, die ihnen das Ghouldasein bietete, sowie der damit einhergehende Blutsband, ihren Platz an der Seite ihres Meisters.

Der neue Zustand

Sobald ein Sterblicher seinen ersten Tropfen Blut getrunken hat, entwickelt er nicht nur einen Durst dafür, sondern sein Körper durchläuft ebenfalls eine Veränderung. Solange sich diese Vitae im Blut des Ghouls befindet, hört er auf auf natürliche Art und Weise zu Alter und jegliche Leiden die er besaß - selbst verlorene Körperteile oder Krankheiten wie Krebs - können nun von dem Ghoul geheilt werden. Frischerschaffene Ghoule fühlen sich energischer und vitaler, als sie es vor dem ersten Schluck Vitae taten. Auch wenn sie sich lebendiger fühlen, dauert es eine Weile bis sie feststellen, was sie tatsächlich mit ihren "neuen Körpern" bewerkstelligen können, bis sie das erste mal an ihre Grenzen geraten. Zuerst scheint es als würden ihnen das tragen von schweren Kisten leichter fallen, oder sie sind nicht mehr erschöpft wenn sie mehrere Treppenstufen steigen. Später werden sie das Gefühl bekommen, ihre Grenzen auszutesten, weil sie zum Beispiel fühlen, dass sie nun einen Marathon laufen können, oder jene die Krankehaus lagen, stehen zum ersten Mal seit Monaten wieder aus ihrem Bett auf. In den meisten der Fälle sind die Ghoule über das Ergebnis überrascht und ihre Gefühle schwanken zwischen freudiger Verzückung und Angst, was für neue Kraft in ihrem Körper steckt.

Während ein Ghoul die Effekte des Blutes in seinem Körper erforscht und testet, stellen sie oftmals fest, dass sie nun in diese "andere Welt" blicken können, ja sogar ein Teil von ihr sind, und es ist oftmals so als wäre der Schleier vor ihren Augen gelüftet wurde. Viele sind sogar aufrichtig dankbar für das Geschenk, dass ihnen von ihrem Meister gegeben wurde. Aber diese Dankbarkeit endet oftmals genauso schnell wie sie gekommen ist. Für all die Vorteile die sie durch das Blut erhalten, zahlen sie dennoch einen hohen Preis - Verdammnung. Ganz gleich wie vorsichtig ihnen von ihrem Meister die Natur des Blutes erklärt wurde, kein neuerschaffener Ghoul versteht was sie wirklich trinken, oder das sie die Geheimnisse des Blutes nicht einfach dadurch nutzen können, dass es sich in ihrer Blutbahn befindet. Auch versteht ein Ghoul nicht was es bedeutet in Raserei zu verfallen, oder welcher Fluch sich in der Vitae befindet. Genauso wie sie nicht verstehen was Hunger ist, bis sie ihn zum ersten Mal verspüren, genauso wie sie das Tier nicht bemerken, dass nun in ihnen schlummert.

Alterung

Solange ein Ghoul einen stetigen Zulauf von Blut hat, ist er gegen die Alterung immun. Hierfür reicht ein Schluck im Monat aus um den Alterungsprozess komplett aufzuhalten. Selbst wenn der Ghoul einen Monat keine Vitae erhält, altert sein körper im normalen Zustand weiter. Ein 30 Jahre Alter Ghoul, der jedoch mit 25 Jahren das erste mal Vitae zu sich genommen hat und nun einen Monat kein Blut erhält, wird so weiteraltern als wäre physisch immer noch 25 Jahre alt. Natürlich nur bis er wieder von seinem Meister gefüttert wird. Sollte er jedoch vorher Krankheiten oder andere körperliche Beeinträchtigungen gehabt haben, die durch die Vitae geheilt wurden, so wird er bemerken, dass sich sein Gesundheitszustand langsam wieder verschlechtert. Auch wenn ein nachgewachsener Arm nicht wieder plötzlich verschwindet, so wird er Schmerzen in ihm verspüren oder ein Krebspatient, wird bemerken dass seine Tumore zurückkehren.

Sobald ein Ghoul jedoch seine natürliche Altersspanne überschritten hat, wird er feststellen, dass eine fehlende Fütterung schlimme Konsequenzen für ihn haben wird. Sobald er über 100 Jahre gelebt hat, wird sein Körper rapide und im zehnfachen der Zeit altern, die er normalerweise altern würde. Ein Ghoul der 30 Jahre alt war als er gehoult wurde, wird nun für jeden Tag in dem er keine Vitae erhält, 10 Tage altern. Je länger er kein Blut erhält, desto stärker werden auch die Zeichen der Alterung: Das Haar ergraut, Falten beginnen sich zu zeigen und die Knochen beginnen zu schmerzen. Und auch wenn er wieder Blut erhält, so wird sein Körper zwar wieder vitaler, jedoch werden die Zeichen der Alterung erhalten bleiben.

Ghoule die mehr als 250 Jahre überlebt haben, benötigen die Vitae ihres Meisters um zu überleben. Eine einzig fehlende Fütterung und ihr Körper verwandelt sich in Staub, so wie es das bei einem Vampir tun würde. Dies gilt jedoch nicht für Revenants da ihre Körper von Natur aus Vitae herstellen können und ihre Lebensspanne bei zirka 300 Jahren liegt.

Schwächen

Kains Fluch ist in jedem Tropfen. Ein einziger Schluck kann einen Menschen zu einem Ghoul machen, aber einzig das Blut kann diesen Zustand aufrecht erhalten. Je mehr vampirisches Blut ein ghoul zu sich nimmt, desto gerät er in Gefahr seine Persönlichkeit und vor allem Menschlichkeit zu verlieren. Die Vitae beeinflusst jeden Ghoul auf verschiedene Arten und Weisen und viele von ihnen werden anfälliger dafür gewalttätige Handlungen durchzuführen. Im Gegenzug zu dem Blutsband berührt die Vitae einen Ghoul auf einem tieferen, persönlicherem Level und weckt die dunkelsten Verlangen in ihm. Auch tragen sie das Tier in sich und so können bestimmte Situationen dafür sorgen, dass sie selbst in Raserei geraten.

Auch wenn das Ghouldasein viele Vorteile für einen Sterblichen bringt, so bedeutet dies auch eine große Abhängigkeit von seinem Meister. Sobald die menschliche Lebensspanne überschritten wurde, ist es ihm nicht mehr möglich ohne das Blut eines Vampirs zu überleben. Und jeder Ghoul der bereits seit mehrl als 50 Jahren solch ein Dasein fristet, kann nicht mehr "entghoult" werden. Sollte ein Ghoul aus diversen Gründen kein Vampirblut mehr erhalten (sein Meister ist verstorben oder hat ihn verstoßen), so fängt er nicht nur unter Entzugserscheinungen zu leiden, sondern sein Körper beginnt auch rapide zu Altern, bis sein tatsächliches Alter erreicht wurde. Sollten ihn die Schmerzen des Entzuges nicht bereits vorher getötet haben, so kann es oftmals passieren, dass er an Altersschwäche verendet. Viele Ghoule machen sich aus diesem Grund auf die Suche nach einem neuen Meister, oder bieten ihre Dienste als Unabhängige Ghoule an.

Noch schwerer haben es jedoch jene ghoule, die bereits seit über einem Jahrhundert an einen Meister gebunden sind. Ihr Körper hat sich so sehr auf das Blut des Vampirs eingestellt, dass es ihnen schier unmöglich ist andere Vitae zu sich zu nehmen. Die einzige Möglichkeit sie aus diesem Dasein zu befreien ist der Kuss.

Jeder Ghoul hat eine Schwäche, die dem Clan seines Domitors entspricht und unter der Clansbeschreibung zu finden ist.

  • Die Assamiten sind stille Meister des Attentats, töten gegen Bezahlung und sammeln Blut für Rituale, die sie näher an ihren Clansgründer bringen sollen.
  • Die Brujah waren einst Philosophen-Könige einer uralten Zivilisation, aber heutzutage sind sie nur noch Rebellen und Verbrecher mit einer schrecklichen Neigung zur Raserei.
  • Die Gangrel sind bestialisch und ungezügelt und ähneln mit der Zeit oft den Tieren, über die sie herrschen.
  • Die Giovanni sind eine abgeschottete Familie von Vampiren, die die Kunst der Nekromantie beherrschen, wie sie auch seit der Renaissance globale Finanzen kontrollieren.
  • Die Lasombra sind stolze Adlige, welche die wahre Essenze der Dunkelheit und der Schatten kommandieren - bis zu dem Punkt, wo sie diese anbeten, nach der Meinung anderer.
  • Die Malkavianer sind ein Clan - gebrochen durch Wahnsinn - wo jedes Mitglied unheilbar unter den Fesseln des Irrsinns leidet.
  • Die Nosferatu sind durch die Erschaffung schrecklich deformiert worden, weshalb sie sich in den Schatten der Abwässer verbergen und mit den Geheimnissen handeln, die sie sammeln.
  • Die Ravnos sind Nomaden und Betrüger, welche den Verstand dazu zwingen können Dinge zu sehen, die nicht existieren, auch wenn sie selber Sklaven der Laster sind, zu denen sie neigen.
  • Die Setiten verehren einen chthonisch God, während sie nach den geheimen Orten der Welt suchen und uralte Artefakte beschützen.
  • Die Toreador lieben jede sinnliche Leidenschaft, die die Welt ihnen bietet, idealisieren körperliche Schönheit und die Verehrung durch ihre Diener.
  • Die Tremere beherrschen die übernatürlichen Kräfte ihrer Vergangenheit als Magier und Hexer, auch wenn sie durch Betrug und List zu Vampiren wurden.
  • Die Tzimisce sind unheimliche Lords der Alten Welt, welche wenig mit der sterblichen Welt zu tun haben und Fleisch und Knochen nach Wunsch und Vorliebe formen können.
  • Die Ventrue folgen der noblesse oblige der Vampire, auch wenn ihr Anspruchsdenken und ihre Gier sie dazu antreibt auf Kosten Anderer nach immer mehr Macht zu suchen.

Disziplinen

Wie hoch ein Ghoul seine Disziplin erlernen kann, richtet sich nach der Generation seines Meisters. Ghoule mit Meistern der 11. bis 13. Generation, können die Disziplinen maximal bis zur ersten Stufe erlernen. Ghoule deren Meister der 9. oder 10. Generation zugehörig sind, erlernen Disziplinen bis zur zweiten Stufe und jeder Ghoul, dessen Meister der 7. oder 8. Generation angehört, hat die Möglichkeit sogar Disziplinen bis zur dritten Stufe zu erlernen und einem Vampir gefährlich zu werden.

Im Prinzip kann ein Ghoul jede Disziplin erlernen, die sein Meister auch besitzt, jedoch ist es für einen sie einfacher körperliche Disziplinen zu erlernen, wie Stärke, Seelenstärke oder Geschwindigkeit. In der Theorie kann ein Ghoul diese Disziplinen sogar dann erlernen, wenn sein eigener Meister nicht über diese verfügt. Übernatürliche Disziplinen wie Beherrschung, Nekromantie, Thaumaturgie oder Schattenspiele, müssen einem Ghoul von seinem Meister jedoch durch intensives Training beigebracht werden. Dies trifft auch auf Disziplinen zu über die der Vampir verfügt, aber die nicht Teil seiner Clansdisziplinen sind - etwa wenn ein Tzimisce seinem Ghul Präsenz beibringen möchte. Auch sind die Disziplinen nicht so langhaltig, wie man gerne meint: Wenn ein Ghoul 6 Monate ohne Vitae lebt, so verliert er dauerhaft das Wissen um eine seiner Disziplinstufen. Jeden weiteren Monat danach verliert er dann einen weiteren Punkt, bis alle Disziplinen vergangen sind.

JAHRE ALS GHOUL DISZIPLIN
Bis 5 Jahre 1 Punkt
10 Jahre 2 Punkte
50 Jahre 3 Punkte
100 Jahre 4 Punkte
150 Jahre 5 Punkte
200 Jahre 6 Punkte
250 Jahre 7 Punkte
300 Jahre 8 Punkte
400 Jahre 9 Punkte
500 Jahre 10 Punkte

Revenant können im Prinzip in ihrem Leben bis zu drei Disziplinpunkte erhalten, ohne sich jemals an einen Vampir binden zu müssen. Erlernen jedoch nur die ersten Stufen ihrer "Clansdisziplinen". Ghoule hingegen müssen regelmäßig das Blut ihres Meisters trinken um die Disziplinen auch verwenden zu können.