Silent Strider
Trust me, I’ve seen things you don’t want to know about.
This, though — this you need to know.
Die Reisenden
Ruhelos und heimgesucht streifen die Stillen Wanderer von Caern zu Caern, immer suchend, immer lauschend. Sie sind Botschafter und Späher für die Garougesellschaft, stöbern Dinge für die anderen Stämme auf und bringen das Wort unter die Einheimischen. Selbst in der Zeit der elektronischen Kommunikation, erproben sich die Wanderer als unerlässlich, ein geschwindes Wort über etwaige Bedrohungen von Angesicht zu Angesicht zu überliefern. Sie sind bekannt dafür, wortkarg und unnahbar zu sein, was ihren wenigen Worten nur noch mehr Gewicht verleiht. Wenn ein Stiller Wanderer etwas zu sagen hat, sind es meist gefährliche Neuigkeiten.
Where'er we tread 'tis haunted, holy ground. — Lord Byron, Childe Harold's Pilgrimage
Die Stillen Wanderer haben ihren Ursprung in Afrika und dem Nahen Osten,vor allem in Ägypten, von wo sie jedoch schon lange vertrieben wurden. Die Legenden besagen, sie wurden von einem uralten Übel verflucht – ein Wesen des Wyrms, ein altertümlicher Vampir, vielleicht sogar beides – eine heimtückische Macht, die sie Sutekh nannten. Kein Wanderer konnte mehr in den Grenzen seines Heimatlandes ruhen und kein Ahnengeist von ihnen wurde jemals wieder gefunden. Vertrieben aus ihrer Heimat, verfolgt von den Geistern der Toten, abgeschnitten von ihren Ahnen und vom Schicksal bestimmt, umher zu streifen, bis ihre Tage vorüber sind – die Stillen Wanderer tragen eine immense Last auf ihren Schultern. Sie haben diese Bürde nicht abgewiesen, sie dienen noch immer der Garougesellschaft und nehmen es komplett auf sich, den Geistern zu helfen, die sie verfolgen. Doch jeder Vampir, der ihren Weg kreuzt, riskiert das Gefühl von Jahrtausenden der Rache zu erfahren.
Der grimmige Ruf des Stammes verschafft ihnen gemischten Zuspruch innerhalb der Garougesellschaft. Es wird natürlich erwartet, einem Stillen Wanderer Gastfreundschaft zu gewähren und kluge Anführer verstehen, dass die Anhänger der Eule bedeutsame Informationen mit sich führen können. Aber zur gleichen Zeit, finden es manche Garou schwierig anderen Wölfen zu vertrauen, die sich nicht in Rudeln bewegen und nicht einmal ihr eigenes Territorium verteidigen. Der Fluch, der auf dem Stamm liegt, beschäftigt auch andere Werwölfe, die allen Grund haben, an so etwas zu glauben. Wenn die Wanderer immer in Bewegung sind, um der Katastrophe stets zwei Schritte voraus zu sein, wird dann das Unglück mit ihnen kommen und dort auftreten, wo sie rasten? Die meisten Septen heißen die Stillen Wanderer aus purem Pragmatismus willkommen, aber es ist selten, dass sich die Wanderer wirklich völlig akzeptiert vorkommen. Und obwohl sie vielleicht das Verlangen nach einer permanenten Heimat spüren, haben die Stillen Wanderer Schwierigkeiten zu lange an einem Ort zu ruhen. Sie weigern sich ihre Sorgen beizulegen, indem sie sich um Territorien bemühen, die rechtmäßig nicht einmal ihnen gehören und haben nach so langer Zeit nahezu ruhelose Seelen entwickelt.
I am half inclined to think we are all ghosts, Mr. Manders. It is not only what we have inherited fro our fathers that exists again in us, but all sorts of old dead ideas and all kinds of old dead belifes and things of that kind. They are not actually alive in us; but there they are dormant, all the same, and we acan never be rid of them..There must be ghosts all over the world. They must be as countless as grains of the sand, it seems to me. And we are so miserably afraid of the light, all of us. — Henrik Ibsen, Ghosts
Viele treten Rudeln für einen Zeit lang bei, um die Einsamkeit abzuschütteln, doch nur wenige können wirklich für mehrere Jahre an einem Ort bleiben. Normalerweise bleiben und lauschen sie, so lange sie können und sie Wanderer sind geduldige, aufmerksame Zuhörern – bis sie weiter ziehen. So lange sie bleiben sind jedoch grimmige, aber loyale Freunde. Sie mögen sich in großen Gruppen nicht wohlfühlen, aber schätzen wahre Gefährten, die ihnen begegnen, vor allem Rudelmitglieder. Ähnlich empfinden sie auch gegenüber ihrem Kin. Manche Wanderer haben Liebschaften an jeder Kreuzung, aber viele haben kurze, aber intensive Beziehungen mit einem einzelnen Partner, der den Wanderer viel seltener sieht, als er es gern hätte. Menschliche Wanderer haben daher nur selten und teilweise widersprüchliche Erinnerungen an ihre Garou-Eltern, die sie nur selten besuchten und oftmals dann abgelenkt erschienen. Der Stamm hat verhältnismäßig wenige Metis, denn die Wanderer ziehen es vor, sich eher mit anderen Garou zu paaren, als mit Mitgliedern aus dem eigenen Stamm. Viele Metis-Welpen mit dem Erben der Wanderer wachsen also im Stamm des anderen Elternteils auf. Der Rest wird normalerweise getragen und verborgen, wenn die Eltern reisen und bekommen die Bildung und Sozialisierung, die sie von anderen Septen bekommen können, wenn sie sich endlich an einem Ort offenbaren können und sich schon in jungen Jahren an ihren Weg gewöhnen. Dennoch haben die Lupus mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen. Es ist nicht leicht für einen Lupus, ein Leben zu akzeptieren, das ganz ohne Rudel oder Territorium auskommt. Mit dem Weg vor ihnen und ihren Geistern hinter ihnen, können die Stillen Wanderer nicht anders, als immer in Bewegung zu sein. Zwar können sie an einem Ort für längere Zeit bleiben, doch wenn sie gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, werden sie mutlos und zurückgezogen und verfallen oft sogar dem Harano. Selbst die unter ihnen, die weiter ziehen, sterben meist einen einsamen Tod, irgendwo auf ihrem Weg. Es wird gesagt, dass gealterte oder schwerverletzte Stammesmitglieder ihre finale Suche nach den eigenen Ahnen im Umbra antreten und niemals wieder zurückkehren. Ob sie erfolgreich sind oder nicht, kann niemand sagen.
Erscheinungsbild
Die ersten Stillen Wanderer stammen von Nord-Afrika und dem Mittleren Osten und ein Großteil des Stammes trägt dies noch heute in seinem Gesicht. Trotzdem haben sie menschliches Kinfolk in fast jeder Kultur. Stille Wanderer sind, egal wo sie geboren sind, durchgängig hager aber fit durch regelmäßige Bewegung. Jene mit hoher Reinblütigkeit besitzen lange, sehnige Wolfsformen, die den Schakalen aus der alten ägyptischen Kunst entsprechen und in der Crinosform an die ägyptische Gottheit Anubis erinnern. Glänzender, schwarzer Pelz und gelbe Augen sind ebenfalls ein Zeichen von hoher Reinblütigkeit der Wanderer.
Territorium
Seitdem sie aus ihren Heimatlanden Ägypten vertrieben wurden, besitzen die Strider keine Territorien mehr.
Kinfolk
Die Silent Striders wählen ihre Kinfolk aus den nomadischen Bevölkerungen der Welt aus. Einige der ältesten Kinfolk-Familien reichen bis in die Zeit zurück, als die semitischen Stämme durch die Wüste zogen. Andere Kinfolk stammen von Romani, Mongolen, afrikanischen und zentralasiatischen Nomaden sowie anderen historischen Wanderern ab. Als der Stamm in die Neue Welt kam, führten ihre Wanderungen sie in Kontakt mit den einheimischen Stämmen. In einigen Fällen konnten sie die Ghost Council davon überzeugen, den Kontakt zur lokalen Bevölkerung zuzulassen, sodass einige Native American Familien Strider-Kinfolk wurden.
Im Gegensatz zu den Garou sind Strider Kinfolk nicht gezwungen, ständig umherzuziehen. Deshalb bieten die Kinfolk ihren Garou-Verwandten oft stabile Orte zum Verweilen während ihrer Reisen. Mit ihren Kinfolk können Striders eine Unterkunft für die Nacht, eine warme Mahlzeit, Vorräte und manchmal auch Gesellschaft und Romantik erhalten.
Wealth I ask not, hope nor love, nore a friend to know me; all I ask, the heaven above and the road below me. — Robert Louis Stevenson, Songs of Travel
Durch ihre ständigen Wanderungen haben die Striders oft die Gelegenheit, ihre Lupus-Kinfolk zu besuchen und sicherzustellen, dass das Wolfs-Blut innerhalb des Stammes stark bleibt. Sie haben auch die Möglichkeit, sicherzustellen, dass ihre Wolfsrudel den Schutz erhalten, den sie benötigen, um in einer Welt voller Jäger zu überleben.
Viele Strider Kinfolk erben das wandernde "Gen" und ziehen mit Karawanen wie reisenden Zirkussen, Motorradclubs (oder „Gangs“) und ähnlichen Gruppen umher. Obwohl diese Kinfolk den Silent Strider Garou nicht viele Ressourcen oder finanzielle Unterstützung bieten können, stellen sie ein mobiles Unterstützungsnetzwerk zur Verfügung.
Einige Silent Strider Kinfolk erben eine Spur der übernatürlichen Verbindung des Stammes und haben, zusammen mit den Fianna-Kinfolk, eine Neigung, das zu channeln, was oft "die Gabe" genannt wird. Einige Kinfolk arbeiten als professionelle Hellseher oder paranormale Ermittler. Andere versuchen, jeglichen Hinweis auf eine übernatürliche Gabe zu ignorieren, da sie der Meinung sind, dass es schon genug ist, Kin eines Werwolfs zu sein.
Da die Silent Striders sehr wenige Aufzeichnungen außer mündlichen Überlieferungen führen, neigen sie dazu, ihre Kinfolk-Bindungen mehr zu verlieren als die meisten anderen Stämme. Viele der unerfahrenen Kinfolk stammen aus der Linie der Silent Striders.
Obwohl die Silent Striders ihre Kinfolk wertschätzen und respektieren, bilden sie aufgrund ihrer eigenen Neigung zum Wandern normalerweise keine engen Bindungen zu ihnen. Manchmal finden ein Garou und ein Kinfolk eine lebenslange Verbindung. In diesem Fall entscheidet sich der Kinfolk in der Regel, ihren Garou-Partner zu begleiten.
Die meisten Kinfolk verfolgen Berufe, die häufige Umzüge ermöglichen. Strider-Kinfolk arbeiten als Park Ranger, Wildtierfotografen, Entdecker und moderne Abenteurer sowie als Mitglieder von Gruppen wie Ärzte ohne Grenzen und vielen internationalen Rettungsorganisationen. Andere bewahren den Lebensstil von Reisenden, während einige an einem Ort bleiben, um Wegstationen für ihre wandernden Garou-Verwandten bereitzustellen.
Striders behandeln weibliche Kinfolk nicht anders als männliche Familienmitglieder, es sei denn, sie entscheiden sich, einen Partner zu wählen. Normalerweise bleiben männliche Striders bei schwangeren Kinfolk, bis das Kind sicher geboren ist. Ebenso neigen weibliche Garou dazu, bei ihren Kinfolk-Partnern zu bleiben, bis sie entbunden haben.
Stammestotem
Eule - der weise Jäger, der lautlos durch die Nacht gleitet. . Kein anderer Vogel fliegt so leise, kein anderer ist so oft in den Schatten zu finden. Eule kennt die Wege des Todes und des dunklen Umbras und seine Weisheit leitet die stillen Wanderer auf ihren Wegen durch die Geisterwelt. Seine Augen reflektieren alle Dinge und doch spricht er nur zu wenigen darüber. Er ist der Herr der Nacht und der Dinge, die durch sie wandern. Durch ihn Wisse die stillen Wanderer von Dingen, die selbst den Sternenträumern und Uktena entgehen.