Wendigo

Aus Schreck.Net

Just because we have survived the treachery of your ancestors,
that doesn’t mean we’ve forgotten or forgiven.
Count yourself lucky there are greater enemies!

Die Krieger

Vom Wyrm bedrängt und von den anderen Stämmen verraten, haben die Wendigo in den Jahrhunderten viel über Hass gelernt. Die Europäer kamen um zu stehlen, um zu morden, zu erobern und die Stämme, die sie mit nach Amerika brachten, waren keinen Deut besser. Auch wenn die alten Fehden über Territorium inzwischen vorüber sind, so haben die Wendigo nicht vergessen und noch weniger vergeben. Ihr Wut ist so heiß wie Blut im Schnee; ihr Hass so kalt und unnachgiebig wie Gletschereis. Ihr Namen verdanken die Wendigo ihrem Totem, dem kannibalistischen Geist des Winters, der sie gut in seinem kalten Zorn unterwies. Sie eifern ihm in vielen Dingen nach: lautlos jagen sie wie fallender Schnee, um ihre Beute dann geschwind wie der Winterwind zu erlegen. Aber gleichzeitig steht für sie der Winter auch als Symbol ihrer eigenen Reinheit: die Weitsicht klar wie Eis, das Herz unbefleckt wie frischer Schnee. Die Wendigo glauben daran, dass die europäischen Werwölfe längst schon vom Wyrm umschmeichelt wurden und seine Verderbnis bereits in ihnen schlummert. Mit dem Selbstopfer der Croatan und den Uktena, die verzweifelt genug waren, sich mit den europäischen Einwanderern zu vermischen und zu tief in Geheimnisse einzutauchen, die lieber vergessen blieben – bezeichnen sich die Wendigo gern als die letzten wahren "Pure Ones". Ihre Riten und spirituellen Traditionen reflektieren genau ihre Bedenken zu dieser Reinheit. Die Wendigo versuchen akribisch genug, auch nur jede kleinste Spur der Verderbnis in ihren Ritualen auszumerzen. Ihre Zusammenkünfte halten sie gut versteckt vor den Augen der Fremden ab und sie schrecken auch nicht davor zurück, andere Garou zu töten, um diese Verschwiegenheit zu verteidigen. Rituelle Reinigung ist absolut gängige Praxis, vor allem bevor zur Jagd oder zum Krieg gerufen wird. Selbst unter Wölfen gelten die Wendigo als absolut furchteinflößend, wenn sie jagen. Sie halten sich nicht mit Gnade oder Grausamkeit auf, sondern töten mit erbarmungsloser Unerbittlichkeit. Sie sind Geister im Wind, die plötzlichen und blutigen Tod versprechen. Selbst die Roten Klauen erkennen ihre Fähigkeiten an und verstehen natürlich ihre Verluste. Außenstehende Stämme wissen wenig über die interne Struktur der Wendigo. In Wahrheit sind sie nämlich bemerkenswert traditionell. Die Litanei wird seit Urzeiten von ihnen aufrecht erhalten – sogar menschliches Fleisch zu vermeiden, trotz des Einflusses ihres kannibalistischen Totems. Von Anführern wird erwartet, dass sie beispielhaft die Ideale des Stammes hochhalten, speziell wenn es um die Reinheit geht. Homid- und lupusgeborene Wendigo werden respektiert und anerkannt, leider gilt dies nicht für Metis, die eine schwere Zeit im Stamm haben. Sie werden als der lebende Fehlschlag rein zu bleiben angesehen und müssen umso härter arbeiten, um zu zeigen, dass der Verstoß der Eltern keinerlei angeborene Verderbnis in ihren Seelen hinterließ. Abseits ihres recht starken Bündnisses mit den Roten Klauen und den Uktena, wären da noch die Stillen Wanderer, die Sternenträumer und die Schwarzen Furien. Doch in diesen Tagen ist ihnen kein Stamm, nicht einmal die Uktena, wirklich nahe. Die Narben des jüngeren Bruders reichen zu tief.

Momentan befinden sich die Wendigo in der Defensive. Die wenigen Territorien, die sein noch besitzen, beanspruchen ihr Hauptaugenmerk. Doch sie wissen, dass die Dinge nicht so einfach sind. Verharren sie in ihren schwindenden Rückzugsorten, werden die anderen Stämme fallen – es ist nur eine Frage der Zeit. Und wenn das passiert, werden auch die Wendigo vom Feind überrannt. Und so durchstreifen die Jüngsten und Kühnsten von ihnen die Territorien, besuchen sogar Städte und andere Caerns, um sich nach dem Stand des Krieges gegen den Wyrm zu erkundigen und dem Feind zu zeigen, wieso man den Winterwind fürchtet. Wo immer sie sich jedoch hinbegeben, nur zu gern erinnern sie die anderen Stämme daran, dass sie aus Notwendigkeit, nicht aus Freundschaft handeln. Sie erinnern sich noch immer daran, welches Unrecht man ihnen antat. In ihnen schlummert noch immer eisiger Zorn.

Erscheinungsbild

Die Wendigo sind ethnisch nicht so vielseitig, wie andere Stämme; sie stammen fast ausnahmslos von den Ureinwohnern Nordamerikas ab, insbesondere in dessen Norden. Reinblütige Wendigo sind wohl-proportionierte Timberwölfe, deren Fell verschiedenste Grautöne enthält.

Kinfolk & Territorium

Beim menschlichen Kinfolk der Wendigo handelt es sich ausschließlich um Menschen, mit indianischer Abstammung, speziell in Stammes-Gemeinschaften fernab der großen Städte oder zentriert in Reservaten. Das Kinfolk versteht meist mehr von den alten Wegen, als jenes der anderen Stämme, da man ihnen eine erstaunliche Menge an Stammeswissen anvertraute. Die Wendigo besitzen eine relativ hohe Anzahl an Wolf Kin in ihren stärksten Territorien Kanada, Alaska und der Großen Ebene, weigern sich jedoch, sich mit Wölfen, die in Gefangenschaft aufwuchsen, fortzupflanzen.

Stammestotem

Wendigo - der kannibalistische Geist des Winters. Er erscheint gehüllt in Eis und pirscht über das gefrorene Ödland, die Herzen seiner Feinde verschlingend. Wendigo leitet die Garou an, so unerbittlich wie ein Sturm zu sein und die kalte Bitterkeit in ihnen anzuleinen, um sie in tödlichen Zorn zu verwandeln. Als Gegenleistung verlangt er, dass jene, die ihm folgen, animistischen Menschen, die in Not geraten sind, helfen.