Blutsband

Aus Schreck.Net

Wiki bloodbond.png

Ein Vampir, welcher einen Blutsband über ein anderes Wesen besitzt, wird als "Meister" oder "Regnant" bezeichnet. Gleichermaßen nennt man das Wesen, das dem Blutsband unterliegt generell "Sklaven" oder "Thrall".


Eine der großartigsten und schrecklichsten Eigenschaften der Vitae eines Vampires ist die Macht, fast jedes Wesen zu versklaven. Ein einziger Schluck Blut eines spezifischen Kindreds verleiht dem Meister einen wachsenden emotionalen Einfluss über das getrunkene Wesen. Nach drei Blutmahlen innerhalb von drei separaten Nächten verfällt das Opfer einem Blutsband.

Das Blutsband ist eine der intensivsten emotionalen Bindungen, die existieren. Ein blutsgebundenes Opfer ist dem Meister bedingungslos ergeben und bereit, fast alles für ihn zu tun. Selbst die stärksten Formen der Beherrschung können nicht mit den Gefühlen konkurrieren, die ein Thrall für seinen Meister empfindet. Nur die Kraft der Wahren Liebe hat eine gewisse Chance gegen das Band, wobei auch dies keine sichere Lösung ist.

Blutsbände werden vor allem genutzt, um Sterbliche und Ghoule an sich zu binden, jedoch versklaven sich auch Kindred untereinander häufig. Die Macht des Blutsbandes ist so immens, dass sogar ein mächtiger Ahn an einen jungen Neonate gebunden werden kann. In diesem Sinne ist das Vitae eines Vampirs der 13. Generation (vermutlich) genauso potent wie das von Kain selbst. Daher ist das Blutsband eine der entscheidenden Strategien im Jyhad. Es wird behauptet, dass einige Uralte dutzende von einflussreichen Kindred in geheimer Sklaverei halten.


Die Natur des Blutbandes

Blood Oath, the Coeur-Vrai or the Coils of Apep

Ein Blutsband repräsentiert eine verzerrte und perverse Form von "Wahrer Liebe", die jedoch nicht einfach auf ein "Ja/Nein"-System reduziert werden kann. Manche Thralls, insbesondere solche mit geringer Willenskraft oder von naturaus kooperativ und fürsorglicher Natur, sind bereit alle für ihren Regnant zu tun, selbst Mord oder Selbstmord, wenn ihr "Geliebter" es wünscht. Andere hingegen halten an festen Prinzipien fest, die selbst durch das Blutsband nicht gebrochen werden können.

Ein vollwertiges Blutsband ist nahezu unanfechtbar, sobald es geformt ist. Der Thrall steht ausschließlich unter dem Einfluss seines Meisters und kann nicht von anderen Vampiren gebunden werden, bis das erste Blutsband auf "natürliche" Weise erlischt. Ein Vampir kann unter dem Einfluss mehrerer niederer Blutsbände zu mehreren Individuen stehen. Viele Kindred empfinden oftmals gefallen an solchen Situationen, da diese schwächeren Blutsbände künstliche Gefühle in ihren toten Herzen erwecken. Sobald jedoch ein vollständiger Blutsband geformt wird, werden diese künstlichen Gefühle von einem vollständigen Blutsband übertroffen. Vampirische Liebhaber bilden oft gegenseitige Blutsbände, da dies das Nächstbeste zur echten Liebe ist. Doch selbst diese Gefühle können im Laufe der Jahrhunderte in Abscheu oder Hass umschlagen, und nur wenige Kindred vertrauen einander ausreichend, um solche Bindungen in Betracht zu ziehen.

Ein Blutsband ist kraftvoll, erreicht jedoch seine höchste Potenz, wenn es regelmäßig durch erneutes Trinken gestärkt wird. Die Versorgung eines Thralls mit Blut festigt die Bindung, während Entzug dazu führt, dass das Band mit der Zeit schwächer wird. Wie in jeder Beziehung beeinflussen Behandlung und Freundlichkeit die Dynamik eines Blutsbandes. Ein gut behandelter und regelmäßig genährter Thrall entwickelt in der Regel eine noch stärkere Liebe zum Meister, während Demütigung und Bloßstellung zu Wut und Verbitterung führen können, was das Blutsband schwächt


Der erste Schluck

Niedriger Blutsband

Ein Blutsband beginnt bereits nach dem ersten Schluck von Vitae eines spezifischen Vampirs und intensiviert sich mit jedem weiteren Trinken in aufeinanderfolgenden Nächten. Der Thrall beginnt mit dem ersten Schluck Sympathie gegenüber dem Regnant zu empfinden und ist gewillter ihm eher zu Vertrauen. Er kann jedoch aktiv gegen den Regnant vorgehen ohne einen inneren Konflikt zu verspüren.

Jeder frischerschafene Vampir besitzt automatisch einen Blutband der ersten Stufe zu seinem Erschaffer.

Der zweite Schluck

Mittlerer Blutsband

Ab diesem Punkt sind die Gefühle des Gebundenen bereits stark genug, um sein Verhalten zu beeinflussen. Obwohl er immer noch über einen freien Willen verfügt, ist sein Meister dennoch eine bedeutende Person in seinem Leben. Der Thrall kann weiterhin nach eigenem Ermessen handeln, spürt jedoch bereits den inneren Konflikt, aktiv gegen seinen Meister vorzugehen. Der Herrscher findet es in der Regel einfacher, seinen Thrall zu überzeugen oder sogar direkt zu befehlen.

Der dritte Schluck

Vollständiger Blutsband

Ein vollständiges Blutsband erreicht, dass der Trinkende mehr oder weniger vollständig an den Vampir gebunden ist. Dieser wird zur wichtigsten Person im Leben des Thralls - Liebhaber, Verwandte und sogar die eigenen Kinder werden im Vergleich zur alles umfassenden Leidenschaft für den Kainiten nebensächlich.

Auf dieser Stufe kann der Meister die Disziplin Beherrschung ohne Augenkontakt auf seinen Thrall anwenden - allein das Hören seiner Stimme reicht aus. Zudem ist der Thrall anfälliger für die Beherrschung (oder andere Formen von Gedankenkontrolle) seines Meisters und kann sich noch schwerer dagegen wehren, sollte er dies aus irgendwelchen Gründen versuchen wollen. Trotzdem bleibt die allgemeine Regel bestehen, dass ein Vampir keinen Kainiten einer niedrigeren Generation beherrschen kann.


Das Brechen des Blutbandes

Es ist möglich, einem Blutsband zeitweise zu widerstehen, erfordert jedoch in der Regel ein beeindruckendes Willensaufgebot seitens des Gebundenen. Thralls, die gut behandelt werden oder von Natur aus kooperativ sind, haben Schwierigkeiten, den nötigen Willen aufzubringen, gegen ihren Meister vorzugehen, im Vergleich zu bereits widerspenstigen Sklaven, die zusätzlich misshandelt werden. Trotz erfolgreichen Widerstands ist dies jedoch nur eine vorübergehende Befreiung vom Blutsband. Oft können gebundene Wesen sich nur für eine relativ kurze Zeit oder sogar nur für eine einzige Handlung gegen ihren Meister auflehnen, bevor das Blutsband wieder in voller Stärke zurückkehrt.

Um ein Blutsband wirklich zu brechen, muss der Thrall seinen Regnant für eine längere Zeit meiden und dabei auch die generelle Sucht nach dem Vitae des Meisters überwinden. Ein Thrall, der mehrere Monate lang weder seinen Meister sieht noch von ihm trinkt, verliert eine Stufe des Blutbands, bis wieder mehrere Monate vergehen. Wenn der Blutsband dabei auf 0 reduziert wird, ist es komplett gebrochen.

Eine andere Möglichkeit, das Blutsband zu brechen, ist die Vernichtung des Meisters. Diese Entscheidung ist auf mehreren Ebenen riskant und bietet keine Garantie für einen reibungslosen Verlauf. Diejenigen, die auf diese Weise befreit wurden, berichten, dass das Blutsband wie Glas bricht, wenn ihr Herr stirbt.

Die Vaulderie

vinculum: Latin, "bond, fetter, tie"

Die Vampire des Sabbats nehmen ihren nächtlichen Kampf äußerst ernst und dulden keinerlei Unstimmigkeiten innerhalb ihrer Reihen. Vom niedrigsten, neusten Rekruten bis zum höchstrangigen Kainiten sichert der Sabbat die Loyalität aller durch ein blutiges Ritual, die sogenannte Vaulderie. Obwohl die Vaulderie ähnlich wie ein Blutsband wirkt, unterscheidet sie sich in ihrem eigentlichen Zweck und Ablauf. Kein Sabbati würde sich freiwillig einem Blutsband unterwerfen, da solche Bündnisse Werkzeuge der Alten sind, um ihre Kinder und andere zu versklaven.

Stattdessen schwören die Mitglieder des Schwert Kains die Vaulderie einander und binden sich an ein Rudel, statt an ein Individuum, und somit an die höhere Sache der Sekte. Manche, die die feineren Details des Rituals nicht kennen, betrachten es als simples Vermischen von verschiedenen Viten in einem Gefäß und das anschließende Trinken des Gemischs. In Wahrheit ist der Vorgang jedoch deutlich mystischer und gilt als der wichtigste Ritus, den der Sabbat besitzt.


Die Natur des Vinculum

Vinculum.png

Das Resultat der Vaulderie ist als das Vinculum oder "Blutsbindung" bekannt. Diese Bindungen verknüpfen jedes Mitglied des Rudels miteinander, erzeugen ein gegenseitiges Gefühl von Loyalität und steigern die Rudelmoral. Aufgrund der mystischen Natur der Vaulderie ist das Vinculum jedoch fehleranfällig. Was ein Rudelmitglied für einen anderen empfindet, kann im Vergleich zu seinen Gefühlen gegenüber dem nächsten Sabbati in seinem Rudel verblassen. Die Stärke und Auswirkungen des Vinculums verändern sich bei jedem Anwenden des Ritus.

Ohne die Vaulderie würde der Sabbat wahrscheinlich unter seinem eigenen Gewicht und Dogma zusammenbrechen. Das Chaos und die Anarchie, die der Sekte folgen, würden die geringe Organisation ausradieren, gäbe es nicht die Loyalität und Sympathien, die der Ritus erzeugt. Kainiten, die die Teilnahme an der Vaulderie ablehnen oder sogar offen dagegen sind, sind nicht bei anderen Sabbati beliebt. Und diejenigen, die nicht mindestens einmal im Monat an der Vaulderie teilnehmen, werden von ihren Rudeln bestenfalls geächtet und misshandelt – oder im schlimmsten Fall direkt vernichtet.

Es ist erwähnenswert, dass – wie bei den Gefühlen, die durch einen Blutsband erzeugt werden – die durch das Vinculum geschaffenen Gefühle und Einstellungen künstlich durch die Einnahme von Blut entstehen. Es ist möglich, jemanden zu hassen, für den man sein Leben geben würde, ebenso wie Freundschaft oder wahre Liebe für jemanden, für den man nur wenig auf Seiten des Vinculums empfindet.

In manchen Situationen kann ein Vampir im Widerspruch mit sich selbst stehen, wie er auf eine gegebene Situation reagieren soll, aufgrund des Vinculi, das er für einen anderen Vampir besitzt. In Situationen, in denen zwei ähnlich starke Vinculi in Konkurrenz stehen, "gewinnt" die Blutsbindung für die sich der Vampir außerhalb des Vinculums entscheiden würde. Andernfalls kann es auch passieren, dass ein Vampir, der es eigentlich besser weiß, aufgrund seiner Vinculi-Gefühle auf einen offensichtlich schlechten Kurs gelenkt wird.


Vinculum vs. Blutsband

Die Vaulderie hat die Fähigkeit, existierende Blutsbindungen zu zerfressen. Dies erfordert möglicherweise mehrere Anwendungen der Vaulderie, aber früher oder später wird das Blut des Rudels alles bis auf die mächtigste Vitae überwinden. Ein Vampir, der einen Blutsband durch die Vaulderie brechen möchte, sollte so wenig Blut wie möglich in seinem System haben und etwa das dreifache Blut durch die Vaulderie aufnehmen. Ab diesem Punkt verschwindet der Blutsband fast genauso schnell, wie es durch das Vinculum zu den anderen Teilnehmern ersetzt wird. Ein Kainit, der hingegen sein Vinculum durch einen Blutsband ersetzen will, wird enttäuscht sein - sofern das Blut nicht extrem potent ist, wird das Vinculum nicht so leicht ausgelöscht. Anders als normale Blutsbänder verschwinden Vinculi nicht im Laufe der Zeit. Ein Vinculum behält seine Potenz selbst nach Hunderten von Jahren bei und ist genauso wirksam wie in der Nacht, als die Vaulderie vollzogen wurde. Viele ältere Sabbat haben umfassende Netzwerke von Vinculi mit Sektenmitgliedern überall auf der Welt.


Die Stufen des Vinculum

Stufe Vinculum Effekt
10 Du wirst bereit für diese Person dein Leben zu geben - oder das eines anderen zu nehmen.
9 Du würdest praktisch alles für diese Person tun, einschließlich dich selbst in Gefahr zu begeben.
8 Du wirst dieser Person bereitwillig Ressourcen oder einflussreiche Hilfe anbieten.
7 Du würdest dich in moderate Gefahr begeben, um die Person zu schützen, und abhängig von deiner Ethik möglicherweise sogar für sie töten.
6 Du hegst starke Sympathien für die Person und würdest ihr auch helfen, wenn es dir ungelegen kommt. Du wirst ohne weiteres für sie kämpfen.
5 Du respektierst den Betroffenen und würdest ihm helfen solang es kein großes Risiko oder Problem wäre.
4 Du wirst der Person helfen solang es keine Risiken beinhaltet oder es etwas zu ungewöhnliches ist.
3 Du bist loyal gegenüber der Person solang diese Loyalität nicht mit deinen eigenen Vorhaben in Konflikt gerät.
2 Du hast ein leichtes Gefühl von Verbundenheit mit der Person, wirst aber nichts aussergewöhnliches für ihn tun, solang nicht etwas für dich dabei herausspringt.
1 Scheiß drauf. Dies ist nicht zwinged Feindlichkeit, aber du kümmerst dich nicht um diese Person auf einem Vinculum-Level, vielleicht aber auf einem persönlichen.

Besprecht miteinander, welche Bindungen ihr zu anderen Vampiren haben möchtet, die ihr bei der Vaulderie geteilt habt, oder entscheidet euch vielleicht sogar durch Würfeln! Der Startwert für das erste Vinculum wird dabei für jeden Teilnehmer individuell festgelegt. Beachtet dabei, dass jede weitere Vaulderie den vorherigen Wert um eine Stufe (bis zu einem Maximum von 10) erhöhen oder (bis zu einem Minimum von 1) senken kann, aber nicht muss.