True Faith

Aus Schreck.Net

Glaube ist ein heiliges Vertrauen in das Göttliche, das sich in der Regel in Form einer Religion manifestiert. Millionen von Menschen bereichern ihr Leben durch dieses heilige Vertrauen, aber nur wenige sind persönlich vom Göttlichen berührt worden. Die Wichtigkeit von Glauben im Bezug auf die reine Existenz einer religösen Tradition steht ausser Frage. Er stützt die Traditionen durch Jahre voller intellektuellen Herausforderungen, politischen Machtkämpfen und Änderungen der Kultur. Er kann inspirieren, motivieren - Glaube kann einer verzweifelten Seele neues Leben geben. Natürlich kann Glaube in den Händen der Engstirnigen auch gefährlich sein; für solche Individuen veleitet Glauben auch zu verurteilendem oder sogar zerstörerischem Verhalten. Glauben kann genau so zerstören, wie er erschaffen kann. True Faith ist ein seltenes Gut sogar unter den gläubigsten Menschen. Faith ist mehr als nur eine tiefe Überzeugung in Gott (oder wer auch immer das Ziel des Glaubens ist), sondern ist höher und tiefgehender als konventionelles Vertrauen in die Religion - er ist der Kern der Seele des Gläubigen. Es ist das Erblühen des Göttlichen im Herzen der Menschheit, das Flüstern Gottes in der Seele seiner Anhänger, die Achse ihres Lebens.

Man sollte beachten, dass True Faith keine Strenggläubigkeit impliziert. Auch ist es keine schlichte Frömmigkeit. Wir reden hier von Glauben in das Göttliche, nicht in ein heiliges Amt oder in die Lehren einer bestimmten Kirche. Glauben ist eine individuelle Beziehung mit Gott, ohne Dogma, Hierachie oder Gottesdienst. Während viele mit Glauben strenge Anhänger einer Kirche (oder jeder anderen religösen Tradition) sein können, kann eine einzelne Person mit Glauben ebenso von ihren eigenen religösen Ansichten und Neigungen geleitet werden.

Glauben ist die mächtigste Waffe in der Hand eines Inquisitors und das mächtigste Schild in der Hand eines Unschuldigen. Durch die Wirkungen des Glauben können die Bruten Kains zurückgedrängt, die Raserei einer Werbestie beruhigt und den Hexenkünsten von Magiern widerstanden werden. Ultimativ kann man sogar Wunder vollbringen, auch wenn diese selten und ungewöhnliche Umstände sind.

Quickfacts

» Sterbliche Menschen mit starkem Glauben an eine Göttliche Macht
» Werden durch ihren Glauben immun gegen übernatürliche Beeinflussung
» Können mit religiösen Symbolen Vampire abwehren
» Können Personen und Gegenstände segnen, und ihre Kräfte so temporär weitergeben

Acquiring True Faith

Ob jemand Wahren Glauben entwickelt hängt stark von seinem Lebensstil ab und in wie fern er den Richtlinien seines Glaubens folgt. Akte der Hingabe helfen ihm dabei seinen Glauben aufrecht zuerhalten oder sogar erst zu entwickeln. Was für Akte dabei zählen, hängt von seinem Glauben ab. Beispiele für einen christlichen Glauben wären Almosen Spenden, eine Serie von Gebeten mehrmals hintereinander an mehreren Tagen beten (9 Tage 90 Ava-Marie beten), tägliche Teilnahme an Gottesdiensten teilnehmen.

Jemand mit jüdischem, muslimischen oder buddhistischem Glauben, würde den entsprechenden Traditionen folgen. Anhänger anderer Glaubensrichtungen wie Paganismus, der Wicca-Religion, Voodoo oder sonstigen Religionen, eben diesen.

Eine andere Möglichkeit der Manifestation von True Faith erfordert oft, dass der Gläubige durch eine Krise geht, eine sogenannte "dark night of the soul", in der das Universum seinen Glauben und seine Entschlossenheit zu prüfen scheint.

True Faith

True Faith kann in mehrere Stufen unterteilt werden. Je stärker der Glauben des Anwenders, desto höher ist er einzustufen. In der Theorie könnte ein Sterblicher einen Glauben höher als 5 haben, aber diese Menschen sind einer in einer Million - die Art von Menschen, die als Heilige verehrt werden.


1. Stufe
Der Gläubige hat Zugang zu eigentlich allen Fähigkeiten und Kräften, die True Faith mit sich bringt. Er kann Vampire mit Kreuzen, Bibeln oder anderen Symbolen aufhalten und sie sogar verletzen, indem er den Gegenstand gegen ihre Körper legt.
2. Stufe
Die Gläubigen können die Anwesenheit eines Vampirs spüren. Sie muss nicht bewusst versuchen, die Anwesenheit des Vampirs zu erkennen, sondern muss sich in friedlicher, ruhiger Umgebung befinden, vielleicht allein in Gedanken, beim Beten, beim Lesen eines religiösen Buches, beim Meditieren usw. Die Gläubige wird den Vampir nicht spüren, wenn sie abgelenkt ist (z. B. streitet) oder an einem überfüllten, lauten Ort ist (von einer Menschenmenge gedrängt, inmitten einer Party usw.). Diese Fähigkeit lässt den Vampir nicht wie ein Leuchtfeuer erscheinen, er spürt dank seines Glaubens nur, dass sich etwas Unheilvolles in der Nähe befindet.
3. Stufe
Die Gläubigen sind immun gegen die vampirischen Disziplinen Beherrschung, Irrsinn, Schimäre und Verdunklungm sowie andere übernatürliche Effekte (Sorcery, Vampir-Gaben, Psychic Phenomena etc.), die den Verstand verwirren.
4. Stufe
Der Gläubige kann nicht in einen Ghoul verwandelt werden und ist immun gegen Kräfte die seine Emotionen und Gefühle beeinflussen, wie z.B. Disziplin Präsenz, Sorcery Fascination o.ä.
5. Stufe
Die Person ist so rein, so heilig, dass ihre reine Präsenz einen Vampir mit Selbsthass, Abscheu, Terror oder sogar Schmerz erfüllen kann. Jeder Vampir, der zuhört wie diese Person betet, predigt oder Zeilen aus der Bibel zitiert, oder von ihr berührt wird, muss mit sich kämpfe um nicht direkt zu fliehen. Ein Vampir, der nicht fliehen kann, wird zu einem wimmernden Wrack reduziert, dass heult, schreit und um Vergebung bettelt, während er von seinen eigenen Schuldgefühlen gegenüber seinen Monstrositäten übermannt wird. Je intelligenter der Vampir und je monströser, desto stärker wirkt die Kraft auf ihn, da er sich einfacher seine Schuld bewusst wird oder aber eine größere Last trägt - oder beides.

True Faith repräsentiert die Gesamthingabe und Überzeugungen einer Person und wird dementsprechende Beweggründe haben und handeln. Personen mit hohem True Faith mögen für diejenigen, die nicht ihrer Religion angehören, fanatisch oder sogar wahnhaft in ihrem Glauben erscheinen.

Dominus Vobiscum

Dóminus vobíscum (Latin: "The Lord be with you") is an ancient salutation and blessing traditionally used by the clergy in the Masses of the Catholic Church and other liturgies

Sterbliche mit Wahrem Glauben sind fähig andere Personen zu segnen. Eine Weihe ist nicht nötig, wenn die andere Person den gleichen Glauben besitzt. Je nach Religion verläuft der Segen anders. In der römisch-katholischen Kirche besteht die Segnung normalerweise aus einem Priester, der das Zeichen des Kreuzes mit seiner rechten Hand über der zu segnenden Person macht, während er ein kurzes Gebet spricht - "Möge Gott mit dir sein" reicht schon aus. Der Gesegnete fühlt sich meist in seiner Seele gestärkt und findet sich für eine Zeit lang weniger anfällig für die geisteskontrollierenden Kräfte der Untoten. Sollte jemand mehrere Male in relativ kurzer Zeitfolge gesegnet werden (z.B. vier Nächte in Folge bevor einer Jagd), so kann es sein, dass ein kurzes Gebet irgendwann nicht mehr ausreicht und der Segen in längeren Prozeduren gesprochen werden muss um Wirkung zu haben. Sollte er jedoch wieder einige Tage ohne Segen sein, so reicht später erneut ein kurzes Stoßgebet um ihn zu stärken.

Gesegnete Gegenstände

Gegenstände, die gesegnet wurden, können von Personen ohne Glauben verwendet werden, als hätten sie Wahren Glauben, aber nur für eine bestimmte Zeit oder Anzahl an Anwendungen. Diese Dinge beinhalten Kruzifixe, Weihwasser, Davidsterne, Kreuzfahrerschwerter o.ä.

Miracles

Das stärkste Werkzeug in den Händen der Gläubigen (normalerweise Inquisitoren und andere Mitglieder der Society of Leopold) ist die Macht des Wunders. Ein Wunder kann vollbracht werden, wenn ein Charakter mindestens einen Glauben von 5 besitzt. Nur sehr wenige Mitglieder der Leopoldsgesellschaft haben bisher Wunder vollbringen können, daher gelten diese als sehr spektakulär und selten.

Jede Religion hat Märtyrer, und der Tod ist manchmal Teil des göttlichen Plans. Gebete, die selbstlos sind und darauf abzielen, anderen zu helfen oder sie zu inspirieren, haben die besten Chancen, erhört zu werden. Es gibt kein festes System, um Wunder herbeizuführen - es ist einfach eine dramatische Erinnerung daran, dass gläubige Personen eine göttliche Pflicht tragen und gelegentlich als Kanäle für den Willen ihrer höheren Macht dienen können.

Wunder sind mechanisch unmöglich zu definieren, da sie speziell auf die Situation zugeschnitten sein sollten. Einige Beispiele sind:

  • Wunderheilung von tödlichen Krankheiten, lebensbedrohlichen Verletzungen oder körperlichen Behinderungen o.ä. (Blindheit, Unfruchtbarkeit, Geisteskrankheiten)
  • Ein ganzes Gebiet segenen
  • Gottes Glauben spüren und die Willenskraft der Umstehenden stärken
  • Einen Dämon oder beschworenen Geist verbannen oder ohne Rituale exorzieren
  • Alleine jemanden befreien, der unter einem eingestürzten Gebäude/Auto/etc. gefangen ist

Wunder sind generell ein starkes Rollenspiel-Element und selbst in der World of Darkness eine Seltenheit. Ein Wunder zu vollbringen, sollte glaubenstreues Rollenspiel belohnen, in letzter Instanz obliegt es der Spielleitung ob ein Wunder vollbracht wird oder nicht.

True Faith gegen andere Wesen

Glaube ist besonders wertvoll gegen übernatürliche Wesen. Seine Effekte reichen vom Subtilen bis zum Beeindruckenden. In vielen Fällen kann man die Wirkungen bereits vorher erahnen, aber sie sind niemals normal oder für feste Tatsache zu nehmen.

Sterbliche

Psychics | Sorcerer | Ghoule | Kinfolk | Imbued

True Faith hat die selbe Wirkung auf diese Gruppen, wie auf normale Menschen. Nämlich gar keine. Einzig Ghoule fühlen einen unheimlichen Schauer wenn sie heiligen Boden betreten.

Vampire

Vampire sind Teil der übernatürlichen Wesen, die die sichtbarste Reaktionen gegenüber einem Glaubensanwender zeigen. Glaube kann gegen einen Vampir schützen, ihn verscheuchen oder sogar verletzen. Ein Sterblicher, der einen Vampir aufhalten will, muss ein heiliges Symbol in Richtung des Blutsaugers halten. Der Vampir wird instinktiv anhalten - vielleicht sogar ohne selber zu wissen warum - wenn nicht sogar mehrere Meter zurückweichen. Sollte das Zeichen mit dem Vampir in Kontakt kommen, so bereitet es ihm Schmerzen. Langer Kontakt kann sogar zu Verletzungen im Verhältnis wie Feuer verursachen. Heiliges Wasser funktioniert dabei am effektivsten, da der Vampir es erst abwischen muss und es ihn in dieser Zeit sehr langsam verätzt. Auch kann ein Vampir heiligen Boden nicht betreten, wenn ein Glaubensanhänger es ihm verbietet. Sollte jedoch ein anderer Gläubiger ihn einladen, so kann er nicht mehr davon abgehalten werden, den Boden zu beschreiten. Auch kann der Gläubige keinen Vampir von heiligem Boden bannen, der diesen Glauben ernsthaft teilt.

Knoblauch - ansonsten für lächerlich ineffektiv gehalten - kann ebenfalls Wirkung zeigen, wie man es ansonsten nur aus Legenden kennt. Jedoch muss der Glaubensanwender ernsthaft und tatsächlich glauben, dass es Wirkung zeigen wird - solche Leute sind jedoch selbst unter Fanatikern selten. Es ist unnötig zu erklären wie verwirrt ein Kindred ist, bei dem Knoblauch erfolgreich eingesetzt wird.

Spiegel sind ebenfalls eine extrem seltene und unkonventionelle Waffe. Selbst bei absolute Fanatikern funktioniert der Spiegel aber nicht, wie es die Legenden behaupten. Ein Gläubiger kann in einen Spiegel schauen und seinen Glauben nutzen um dadurch Vampire zu erkennen - seht und staunt: das Spiegelbild des Vampirs verschwindet. Dies tut es jedoch nur für den Gläubigen. Alle anderen Personen - der Vampir eingeschlossen - sehen immernoch das Spiegelbild des Kindreds und wundern sich wahrscheinlich worüber der Gläubige so einen Aufstand macht.

Werwölfe

True Faith hat gegen Werwölfe weitaus undramatischere Effekte, als gegen Vampire. Anstatt sie zu verscheuchen oder aufzuhalten, lindert die Fähigkeit die angeborene Wut der Gestaltwandler. So können die Lupiner sogar aus ihrer Kriegsgestalt oder einer Raserei gebracht werden und daran gehindert werden Gaben zu nutzen, die Zorn benötigen. Es gibt einige Garou, deren Glaube an Gaia so stark ist, dass sie gelernt haben Wunder durch True Faith zu vollbringen.